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    Lydia Lunch
    Smoke In The Shadow

    VÖ: 02.11.2004 | Label: Breakin' Beats/Rough Trade
    Text: Jan Bauckhorn
    10 / 12
    Lydia Lunch - Smoke In The Shadow

    Atmosphärische dicht verqualmte, dämonische Mitternachtsmusik von der Frau, die es wissen muss. Zwischen Borroughs und Bebop, Orson Welles und David Lynch.

    Kunst? Selbstredend und nicht zu knapp, aber zweckdienlich und erfreulich. Diesmal lässt die offenbar unzerstörbare Frau Lunch ihre Sex- und Gewaltphantasien von einem adäquat angeschrägten Avant-Jazz unterlegen: Das bettet den Beatnik-Charakter ihrer düsteren Assoziations-Lyrik in einen sehr wirkungsvollen Kontext, der beim aufmerksamen Hörer das Kopfkino mit wüsten Bildern aus rauchverhangenem und blutgetränktem Schwarzweiß anregt – durchaus ein klangliches Equivalent zu einem James-Ellroy-Roman. So verwebt z.B. „Touch My Evil“, die finstere Mär einer weiblichen Killerin, allerfeinst durcharrangierte Hollywood Noir- und South-Of-The-Border-Soundalikes, die auch ohne Text durchaus überzeugen könnten. Nach fünf Jahren Albumpause (von diversen Spoken Words-Aufnahmen und der empfehlenswerten EP mit den Anubian Lights mal abgesehen) meldet sich die Grande Dame der schmutzigen Avantgarde und scheinbar unermüdliche Multitaskerin (Musikerin, Schriftstellerin, Schauspielerin, Fotografin etc.) mit einer illustren Riege aus inspirierten Gastmusikern aus dem Jazz-, Experimental- und Soundtrackbereich in Höchstform zurück. Abseitig, beeindruckend, morbide unterhaltsam. Mit einem wohligen Schauer über den Rücken. Böses Kino.

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