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    Le Tigre
    This Island

    VÖ: 01.11.2004 | Label: Universal
    8 / 12
    Le Tigre - This Island

    4-Ohren-Test

    Ob man eine Platte wie diese nun unbedingt als feministisches Statement oder gar Politikum werten muss, sei dahingestellt. Sicher hingegen ist: Noch nie waren Le Tigre so dicht am Hip-Sound dieser Tage wie mit „This Island“ – einem Album, das Electro mit Hooklines, Pop mit Parolen, und die Chicks On Speed mit den Beastie Boys zusammen bringt. Klar, Ex-Bikini-Kill-Frontfrau Kathleen Hanna kann (oder will?) immer noch nicht singen, und die Grenzen zwischen Style und Schrott sind hier nach wie vor fließend. Aber von übertriebenem Kaputtnik-Gehabe wie „Seconds“, dem unstrukturierten Titelstück und der hektisch-überlasteten Electro-Beat-Ansage „Don’t Drink Poison“ einmal abgesehen, ist „This Island“ eine voll funktionierende Angelegenheit für den Clubgänger von heute. Aufregend und elektrisierend sind Songs wie „After Dark“, „Nanny Nanny Boo Boo“, gänzlich stressfrei sogar die ruhiger angelegten „Tell You Know“ oder „Yaz Slow“ . Dass der beste Song ein Cover ist –“I’m So Excited“ von den Pointer Sisters – spricht zwar irgendwie für sich, den Nerv der Zeit jedoch haben Le Tigre mit diesem Album ganz allein getroffen.
    Alexanda Brandt 8


    Das hier ist angesagt, Mann! Jeder hat Le Tigre gefälligst gut zu finden. Und wer es nicht tut, outet sich automatisch als Schattenparker und Rollkragenpulloverträger. Die drei Damen setzen alles auf eine Style-Karte, und zwei davon verlassen sicher nie das Haus, ohne doppelt und dreifach Make-Up aufgetragen zu haben. Was das allerdings noch mit der Riot-Grrrl-Bewegung zu tun haben soll, das verstehe, wer will. „This Island“ jedenfalls sorgt höchstens für innere Aufstände in empfindlichen Organen. Die Beats irren vollkommen ziellos durch die Gegend und die Keyboards hinterher. Die dünnen Stimmchen klingen wie die Chicks On Speed nach einem gegurgelten Gläschen Kloreiniger. Und die Songs sind in dem Wirrwarr aus billigen Effekten kaum noch wahrzunehmen. Le Tigre dachten sich wohl: Hey, wer so cool ist wie wir, der muss nicht auch noch was können. Man traut sich ja kaum was zu sagen über diese starken Frauen, ohne als Macho hingestellt zu werden. Aber lieber Courtney Love dreht im Suff ab und zu durch, als die Dauerfolter „This Island“. Zwei achtbare Punkte haben sich Le Tigre für das originell umgesetzte „I’m So Excited“-Cover verdient, einen für ulkige Songtitel wie „Nanny Nanny Boo Boo“, und keinen einzigen für den Rest. Da verbringt man lieber einen ganzen Abend mit Alice Schwarzer, als diese Platte anzuhören.
    Armin Linder 3

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