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    Kaada / Patton
    Romances

    VÖ: 29.11.2004 | Label: Ipecac/Soulfood
    Text: Oliver Uschmann
    10 / 12

    Wenn ein norwegischer Improvisateur und Mike Patton gemeinsam romantisch werden, klingt es, als entdecke Richard Wagner Atlantis.

    Ja Herrgott, wie soll man es sonst beschreiben? Die geisterhaften Riesenquallen auf dem Cover verkörpern Attribute, die diese Musik durchaus hat. Einen stimmungsvollen Fluss, geheimnisvoll wie die Tiefen des Meers. Eine Schaurigkeit, anziehend wie die Art von Gruselfilmen, die ohne Teenager auskommen und dafür lange Flure mit komischen Teppichen zu bieten haben. Doch in aller Schwebe sind die neun Kompositionen auch schwer wie Alpträume, beladen mit fast wagnerianischem Pathos, wenn auch nicht zu Unrecht Mahler, Chopin oder Liszt als Inspiration genannt werden. Zudem steckt diese Musik voller Referenzen an alte Filmscores, Soundeffekte oder gar Schlager. Man merkt, dass John Erik Kaada einst mit einem Amiga das Komponieren begonnen hat und auch Mike Pattons Neuinszenierung von Horrorfilm-Soundtracks mit Fantomas schimmert durch. Nur eben ohne Gitarrenwände, dafür mit knorrigem Piano, düsteren Chören und einer Spukhaus-Atmosphäre, die in ihrer verspielten Ernsthaftigkeit dem Begriff Romantik wieder tieferen Sinn gibt. Josh Homme hat schon Recht, wenn er sagt, dass Patton nichts Unbedeutsames macht. Diesmal ist es auch noch eigensinnig schön dazu.

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