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    My Chemical Romance
    Three Cheers For Sweet Revenge

    VÖ: 31.01.2005 | Label: Warner
    Text: Ingo Neumayer
    My Chemical Romance - Three Cheers For Sweet Revenge

    Hardcore-Pop, mit Rasierklingen eingeritzt. Punk-Metal, im Rosenbeet gezogen: Das frischste und originellste Genrehopping, das aktuell erhältlich ist.

    Laute Gitarren, Hardcore-Background und ein Herz für eingängige Pop-Momente – mit dieser Kombination beschäftigen sich zur Zeit mehr und mehr junge Musiker. Was bislang fehlte, war eine Band, die als glaubwürdiges und dennoch massenkompatibles Zugpferd das ganze Genre (dem übrigens auch noch ein vernünftiger Name fehlt…) vorantreibt. Ob My Chemical Romance in ihrem Bereich die neuen Nirvana werden, muss man abwarten. Fest steht jedoch, dass dem Quintett aus New Jersey mit diesem Album ein moderner Klassiker gelungen ist. „Three Cheers For Sweet Revenge“ ist ein vierzigminütiger Husarenritt, den man so schnell nicht vergisst: Seit letztem Juni (da erschien die Platte nämlich in den USA) läuft dieser größte gemeinsame Redaktionsnenner ständig: im Auto, im Walkman, im Büro. Und nicht zuletzt zwischen den Ohren, irgendwo im Kleinhirn, wo diese wahnwitzigen Melodien widerhallen und Echos bilden, die einen den ganzen Tag erfreuen und manchmal nicht ruhig sitzen lassen. Hier gibt es eine Hausrunde Adrenalincocktails, aber auch Bloody Marys en masse. Denn wie die Kollegen AFI oder Alkaline Trio mögen’s auch MCR gerne schaurig und morbide, doch gottlob zieht es sie nie zu abgewetzten Goth-Klischees. Stattdessen: ein Wunschkonzert mit den besten aller Klassen. Die Misfits treffen die Smiths, Blink 182 auf Billy Talent, Queen auf Iron Maiden, Robert Smith den Kollegen Costello. Und vorne steht Gerard Way, diese unwahrscheinliche Mischung aus Cedric Bixler und Morrissey, einer der hingebungsvollsten, vielseitigsten, verzweifeltsten und fesselndsten jungen Männer, die zur Zeit zu lauten Gitarren ihre Stimme erheben. Dazu kommen als finale Kronzacken ein stimmiges Artwork sowie die zugrundeliegende Story der Platte: eine mal bittersüße, mal bluttriefende Romanze, die durchaus filmreif ist. Spätestens jetzt herrscht kein Zweifel mehr: My Chemical Romance sind die besten ihrer Art.

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