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    Murder By Death
    Who Will Survive, And What Will Be Left Of Them?

    VÖ: 10.05.2004 | Label: Eyeball/Green Hell
    Text: Ingo Neumayer
    Murder By Death - Who Will Survive, And What Will Be Left Of Them?

    Tod und Verderben, Alkohol und Antichrist: Blutrot geht die Sonne unter, und den Soundtrack zum Untergang liefert Cursives morbide Verwandtschaft.

    Wie kann man sich nur einen derart irreführenden Namen geben? Zugegeben, Black Heart Procession und Bad Seeds waren schon vergeben und „Murder By Death“ immerhin der Titel eines 70er-Jahre-Mystery-Films. Doch die erste Assoziation lässt einen das Quintett aus Indiana in die Schublade ‚Metalcore, stumpf‘ ablegen. Und weiter daneben könnte man gar nicht liegen. Denn Murder By Death sind eine dieser Bands, die glatt als Speerspitze für ein neues Genre taugen würden. Death Folk wäre hierfür ein recht passender Name. Oder auch Bloody Indie. Cello und Orgel im Gepäck, Rotwein in Blut und Gemüt – die Referenzen liegen nahe: Godspeed You! Black Emperor mit Gesang und Interesse an Songstrukturen. Die Twilight Singers mit mehr Eiern in der Hose. Cursive, die auf ihre Birthday Party Tom Waits und Tod Ashley eingeladen haben. Denn Atmosphäre wird bei Murder By Death nicht nur groß geschrieben, sondern als Präambel im Band-Grundgesetz fest verankert. Das merkt man an den spannenden Arrangements, der beeindruckenden Produktion, die aus wenig Mitteln alles herausholt, und nicht zuletzt auch an den Inhalten. Die weisen nämlich ein reichlich morbides Flair auf, das auch den Kajalfreunden von der AFI- und Alkaline Trio-Frakion gut behagen wird. „Who Will Survive…“ ist ein Konzeptalbum der ganz besonderen Art. Der Plot: Eine Westernstadt wird von Dämonen heimgesucht. Die Kinder sterben, die Erwachsenen ertränken ihre Hilflosigkeit in Whiskey. Nach und nach schließt sich der Kreis. Die Apokalypse naht, Verzweiflung macht sich breit, dann Wut, und am Schluss blüht, rechtzeitig zum Showdown, die Hoffnung wieder auf. Fast wie im richtigen Leben, denn auch Murder By Death waren schon kurz vorm Aufgeben, nachdem ihr komplettes Equipment gestohlen wurde. Doch die enthusiastischen Fans der Band trieben per Online-Sammlung 10.000 Dollar auf, die Band war gerührt und sah fortan wieder Land. Und da wir schon bei Fans sind: Die haben Murder By Death auch unter Kollegen. Thursdays Geoff Rickley, der die Band entdeckte und ihr einen Deal verschaffte, ist auf „Who Will Survive…“ ebenso zu hören wie My Chemical Romance-Frontmann Gerard Way und der tätowierte Bluegrass-Barde William Elliot Whitmore. Murder By Death könnten jetzt schon das Zeitliche segnen, die zweite Frage des Albumtitels wäre wie folgt beantwortet: eine grandiose Platte.

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