0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Only Crime
    To The Nines

    VÖ: 12.07.2004 | Label: Fat Wreck/SPV
    Text: Armin Linder / Dirk Siepe

    4 Ohren Test

    Och, ihr Ärmsten! Die Welt ist ja soooo schlecht, der George W. ist ein ganz ein Böser, und überhaupt geht’s euch selbst auch ganz schön dreckig. Eure Verärgerung müsst ihr dringend loswerden, klar, versteht man ja. Aber: Wieso erzählt ihr es nicht einfach eurem Friseur, anstatt den friedliebenden Musikfreund damit zu belästigen? Und: Wenn ihr das schon tut, wieso mit einer Dampfhammermethode, die derart in den Ohren schmerzt? Holterdipolter, „suck up lies as I’m spitting out the truth inside these tired eyes“, was soll das bitte? „R.J.R.“ unternimmt nicht mal den Versuch einer Hookline. Und wenn albernes Gezeter wie in „On Time“ wirklich einen Song tragen soll, dann gute Nacht. So Sachen wie „Sedated“ oder „Fallen Idols“ sind okay, aber selbst das können Anti-Flag um Längen besser. Warum nur müssen sich fünf Legenden wie ihr zusammen tun, um mit vereinten Kräften das eigene Ansehen zu beschmutzen? Und uns mit dieser aufgesetzten Wichtigkeit auch noch vermitteln, dass Weghören quasi verboten ist. Natürlich sind das bedeutende Themen, aber dafür gibt es ja eure Hauptbands, dafür gibt es den Hardcore, und dafür danken wir. Aber nach Only Crime hat nun wirklich keiner gerufen. Ja ja, das Leid brennt euch auf der Seele wie ein Eimer Tabasco. Aber letztendlich schmeckt es doch nur so würzig wie ein Glas Wurstwasser.
    Armin Linder – 4

    Punkrock, wie er sein sollte: gerade heraus, hart und tight. Und damit es kein stumpfer Hardcore wird, hat sich die Allstar-Combo auch noch ein paar Melodien eingeladen.
    Schließlich hat jeder aus dem Line-Up dieses Quintetts schon diverse Stationen hinter sich, allen voran Drummer und Produzent Bill Stevenson (Descendents, All, Ex-Black Flag), der bald sein Vierteljahrhundert in der Punkszene voll hat. Sein musikalischer Background scheint das Debüt dieser Band maßgeblich beeinflusst zu haben, hört man hier doch starke Black Flag-Roots mit Greg Ginn-mäßigen Gitarren und an Henry Rollins erinnernden Vocals wie im Opener „R.J.R.“, beim infernalischen „Virus“, dem knackig treibenden „On Time“ oder dem recht heftigen Titelsong. Aber auch an All bzw. die Descendents denkt man bei so schönen Midtempo-Rockern wie „Sedated“ und „Real Enemy“ oder den flotteren „Doomsday Breach“, „The Well“ und „Pray For Me“. Letzteres klingt allerdings auch ein wenig nach Lagwagon oder Good Riddance, was wiederum nicht weiter erstaunt, schließlich singt hier Good Riddance-Frontmann Russ Rankin. Die übrigen Mitglieder haben ihre Vita bislang mit Namen wie Gwar, Hagfish und Armstrong (die Brüder Zach und Donivan Blair an Gitarre und Bass) sowie Bane, Converge und Velocity Engine (Gitarrist Aaron Dalbec) schmücken können.
    Dirk Siepe – 8

    weitere Platten

    Pursuance

    VÖ: 09.05.2014

    Virulence

    VÖ: 19.01.2007