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    Beastie Boys
    To The 5 Boroughs

    VÖ: 14.06.2004 | Label: Capitol/EMI
    Text: Ingo Neumayer
    Beastie Boys - To The 5 Boroughs

    Zweifler schweigen, Connaisseure feiern: Das Trio mit viel Flausen macht jetzt ‚nur noch‘ HipHop – und dabei immer noch den meisten Kollegen etwas vor.

    Nach der Crossover-Krönung und kurz vor der Nobelpreisnominierung machen die Beastie Boys Ernst und eine neue Platte. Wobei Ernst hier in erster Linie Spaß bedeutet. Denn man sollte sich nicht täuschen lassen, „To The 5 Boroughs“ ist keineswegs das politische Album, zu dem es viele hochjazzen wollen. Sicher, es gibt eine Handvoll Referenzen an George W. Bush und die US-Politik. Doch auf einem Album mit (schlecht geschätzten) 5.000 Wörtern enden diese gesamtbetrachtet im Promillebereich. Vielmehr ist dies eine Geschichte der Heimkehr, ähnlich den Homecoming-Klassentreffen an US-Highschools. Nach all den Jahren und Erfahrungen zurück an den Ort, an dem alles begann – stolz zeigen die Beastie Boys, was sie können und gelernt haben. Und wenn Understatement nichts nützt und die Leute auf ihren Ohren sitzen, wird eben offensiv geprotzt. Im HipHop heißt das Batteln und ist erlaubt, gar erwünscht. Auch Nostalgie ist im Spiel: Das fängt beim Cover-Artwork an, auf dem das WTC noch steht, und hört bei der Sample-Auswahl und der generellen Old School-Verwurzelung auf. Wo „Hello Nasty“ zum anstrengenden Sammelsurium geriet, das aus allen Nähten platzte, ist „To The 5 Boroughs“ aufgeräumt, fokussiert, reduziert. Keine Ausflüge zum Hardcore, kein exponiertes Musikspinnertum. Langweilig, wird hier enttäuscht geraunt? Von wegen: Diese Platte ist keinen Deut weniger vielseitig als die Vorgänger. „To The 5 Boroughs“ kommt einer Expedition gleich, ähnlich wie „Paul’s Boutique“. Ob Elektro-Wackler („Oh Word“), subtile Atmo-Blubber („Rhyme The Rhyme Well“), neuer Wein aus alten Schläuchen („Triple Trouble“, das das ultra-abgegriffene „Rapper’s Delight“ tatsächlich wiederbelebt) – die B-Boys regieren Mic und Show, souverän, aber dennoch frisch und spritzig. Die Erkenntnis braucht etwas länger, aber sie kommt: unerreicht, mal wieder.

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    Beastie Boys Music

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