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    Maritime
    Glass Floor

    VÖ: 31.05.2004 | Label: Grand Hotel Van Cleef/Indigo
    Text: Armin Linder
    Maritime - Glass Floor

    Davey von Bohlen und Dan Didier bleiben nach dem Promise Ring-Split ihrem eingeschlagenen Weg treu: Weg vom Power-Pop, hin zum wundervollen Stromausfall-Folk.

    Es ist einfach, The Promise Ring zu vermissen. Schließlich war jedes einzelne Album ein Kleinod. Aber es ist nicht einfach, The Promise Ring noch hinterher zu trauern. Denn Maritime erweisen sich als würdige Nachfolger. Davey von Bohlen und Drummer Dan Didier haben sich mit Bassist Eric Axelson (Ex-Dismemberment Plan) verstärkt – und alle anderen Verstärker endgültig eingemottet. Lebensfrohe Akustikgitarren, quietschvergnügte Bläser und schüchterne Streicher stehen auf der Tagesordnung. Dazu hat von Bohlen sich die Songs seines Lebens aus dem Ärmel geschüttelt. „Die machen wir“, sei es Reimer Bustorff der Legende nach bei seiner ersten akustischen Begegnung mit Maritime entfahren, „und wenn ich da mit meiner Privatkohle rein muss!“ Man kann ihm und seinen ‚Grand Hotel van Cleef‘-Mitstreitern nur gratulieren. Und man kann auf Anhieb die gleiche Begeisterung empfinden, ja mitjubeln. Wenn „Adios“ derart beschwingt nach vorne hoppelt, dass Badly Drawn Boy unter seiner Mütze ganz heiß wird. Wenn „I’m Not Afraid“ freundschaftlich den Labelmates von Death Cab For Cutie die Hand reicht. Oder wenn eingesponnene Heuler wie „The Window Is The Door“ oder „A Night Like This“ Will Oldham die Prinzenrolle streitig machen. Fast jeder Song ein Treffer: das herrliche „Some One Has To Die“, der Pianoschunkler „Sleep Around“. „I can’t live my life like a popsong anymore“, stellt Davey hier verschmitzt fest. Und weiß die Lösung: „Sleep around the clock until it all gets better.“ Ideen wie aus dem Bilderbuch. Maritime haben alle Lächeln auf ihrer Seite. Nennt es kitschig oder nicht: Dieses gute Gefühl wird uns begleiten, nicht nur heute, nicht nur diese Woche, wahrscheinlich Monate lang. Wenn die Welt langsamer wird und die Sonne sich hinter dem Berg versteckt. Wenn man froh ist, dass irgendein schlauer Mensch lange Kabel erfunden hat, die von der Steckdose bis zum Rekorder im Garten reichen. Wenn man die Gläser noch einmal auffüllt und die Rücken an die Lehnen presst. Dann zaubern Maritime drauflos. Und wollen nicht aufgeben.

    weitere Platten

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