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    Streetlight Manifesto
    Everything Goes Numb

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Victory/Soulfood
    Text: Oliver Uschmann
    6 / 12

    Herzhafter, dynamischer, zupackender und doch stimmungsvoll geblasener Skapunk mit Bewegungsgarantie.

    Bei Skapunk-Konzerten geht es meist herzhaft und hektisch zu. Jeder tritt jedem auf die Füße, kleine Körper landen auf deinem Kopf und wenn die Band in den Knüppelpart wechselt, lockert ein Ellbogen die Schneidezähne. Ähnlich herzhaft gehen diese Herren hier zur Sache, die in Songs wie „A Better Place, A Better Time“ schnell zwischen verschiedenen Tempi und Parts wechseln, hier hüpfen, da skanken, da knüppeln und alles mit herzhaften Punk-Chören bedecken. Flink und hyperaktiv trappeln sie zwischen Gehoppel, moshigen Parts und ruhigen Pausen hin und her, streuen effektive Gruppen-Shout-Chöre ein und geben dem Ganzen mit voller Lunge Schub und Nachdruck durch die melodische Bläser-Fraktion. Das kernige Gegröle und die zupackende Inszenierung rücken die Platte trotz gelungener zurückgelehnter Nummern und südlich anmutender Bläser mehr in Richtung des weißen, westlichen Moshpits als zu den seelenvollen Wurzeln des Ska. Im Zweifel wird gebolzt, und so werden Freunde von Bands wie den Voodoo Glow Skulls oder älteren Originalen wie Operation Ivy mit diesem Album durchaus etwas anfangen können, obwohl hier die wirklich großen Songideen einfach hinter breitmäulig-melodischer Bewegungstherapie zurückstehen. Markant ist allerdings die merkwürdige Stimmung zwischen Variete, Stierkampf und Zirkus, die sie hier und da erzeugen. Und einmal werden klassische Motive zitiert. Mir fallen nur nicht ein, welche. Mir ist jemand auf den Kopf gesprungen.