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    Snow Patrol
    Final Straw

    VÖ: 24.05.2004 | Label: Polydor/Universal
    Text:

    „Final Straw“, der letzte Strohhalm. Statt nervös zu werden, leben Snow Patrol in neuer Hoffnung auf und beglücken mit Indie-Pop zwischen Kuscheln und Kissenschlacht.

    Man ist nicht wirklich darauf vorbereitet. Gut 20 Minuten hat man mit „Final Straw“ verbracht und die Gegenwart von Snow Patrol zwar genossen. Aber innere Jubelstürme blieben dann doch aus. Dann hüpft der Player zu Track 7 – „Run“ – und plötzlich bricht die Sonne durch die Wolken. Ein Song nur, fast sechs Minuten lang und doch zeitlos. Schrammelgitarren, Strophen, Refrains – das alte Lied. Und doch wirkt „Run“ wie der Moment kurz nachdem man weiß, dass man sich gerade verknallt hat. „Light up, light up / As if you have a choice / Even if you cannot hear my voice / I’ll be right beside you dear“, singt Sänger Gary Lightbody zu Gitarren und Streichern. Und alle singen mit, denn dieser Song ist ein Hit. Im Windschatten des Zugpferdes verkaufte sich im UK plötzlich auch dieses dritte Album einer Band, die man nach zwei schwächeren Werken schon abgeschrieben hatte. Die Kernfrage an dieser Stelle: Reicht die Single oder sollte es das Album sein? Sagen wir es so: Wenn „Run“ der Durchbruch ist, dann ist der Rest der weitere Weg vom ersten Date bis zur ersten Nacht. Der Opener „How To Be Dead“ – schlendernd, hübsch, einladend – ist Händchenhalten im Park; „Spitting Games“ – druckvoll, treibend, eingängig – die erste Kissenschlacht. Und so kommt man unweigerlich zum Kuss-Thema:“Somewhere A Clock Is Ticking“ – erst vertrackt und irgendwie schwierig, am Ende aber dann umkompliziert und in Schönheit erstrahlend. Und vor allem schön lang. Okay, nicht alles auf „Final Straw“ ist so stimmig. „Chocolate“ hat zwar eine hübsche Melodie, doch in Sachen Rhythmik haben Snow Patrol hier zu dreist bei „Pounding“ von den Doves geklaut. Und „Ways & Means“ wirkt mit seinen unlieblichen Melodiebögen ziellos und erinnert an die Fehler, die Snow Patrol auf ihren zwei ersten Platten öfter gemacht haben. Doch das sind die Ausnahmen, und es ist schon erstaunlich, wie die vier Jungs aus Glasgow nach zwei Flops und einer quälenden Zeit ohne Plattenvertrag den letzten Strohhalm als neue Hoffnung interpretieren und letztendlich darin aufgehen.

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