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    Modest Mouse
    Good News For People Who Love Bad News

    VÖ: 05.04.2004 | Label: Epic/Sony
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    Ein Wechselbad der Stimmungen zwischen verträumtem Indie-Ohrwurm und anstrengend zerrender Verschrobenheit.

    Mit dem Alter wird man ja traditionalistisch und freut sich, wenn auf dem Cover eine verwunschene Landstraße ins Nichts führt und altmodischen Indierock ankündigt. Und sicher: Modest Mouse bieten uns diese etwas entrückte Atmosphäre, die wir so ähnlich schon bei Pavement, Built To Spill, Yo La Tengo oder den Pixies lieben gelernt haben – angeschrägt, abgehangen, schluffig und doch in gewissen Momenten von solch verschmitzter Unschuld, als stünden hier Weezer singend am Straßenrand. Dennoch ist „Good News…“ ein anstrengenderes, spröderes, abwechslungsreicheres und in vielen Aspekten mutigeres Album – mehr als ‚bloß‘ Indierock. „Dig Your Grave“ klingt wie ein sehr angepisster Beck, „Dance Hall“ trabt richtig fies daher, und in „The Devil’s Workday“ wird dem Leibhaftigen von einer Tuba unter die Arme gegriffen. Dann gibt es auch Zuckerbrot zur Peitsche: Piano, Besen und eine Flüsterstimme, wie sie bei Neil Young in der Nacht den „Harvest Moon“ ansingt. Banjo wird hier gerne gezupft, ein Akkordeon verwandelt die ferne Landstraße in eine mysteriöse Hafenkneipe. Und welche Band stellt bezüglich Charles Bukowski schon die Frage: „Who wanna be such an asshole?“ Auf ganzer Länge jedoch scheinen Modest Mouse manchmal ein wenig ziellos daher zu musizieren, oder missversteht man das Gesamtkonzept, wenn man sich mehr punktgenaue Ohrwürmer wie „The World At Large“ oder „Ocean Breathes Salty“ wünscht? So oder so: Hört mal einen ganzen Tag lang WDR2, und jede Sekunde einer solchen Platte wird euch zur Erlösung.

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