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    Red Aim
    Niagara

    VÖ: 20.10.2003 | Label: Metal Blade/SPV
    Text:
    6 / 12

    Red Aim ziehen sich weiße Anzüge über Seidenglanz-Hemden und meinen das und ihre Musik nach lange missverstandener Ironie jetzt plötzlich wieder ernst.

    Es ist schon ein kleines Kreuz mit Red Aim. Nach einer durchaus amtlichen Wüstenrock-Karriere beschlossen sie spätestens nach ihrem Abschied vom Stoner- /Punkrock-Label ‚People Like You‘, einfach mal ganz anders zu sein. Dicke-Hose-Auftreten inklusive. Aber richtig ernst haben sie das ja nicht gemeint – Red Aim machten einfach, worauf sie Bock hatten. Nach dem seltsam zwiespältigen „Flesh For Fantasy“ folgt nun „Niagara“, und prinzipiell hat sich nicht viel verändert im Hause Red Aim. Ein bisschen besinnen sie sich wieder zurück auf ihre trockenen 70er-Jahre-Fuzz-Wurzeln, doch was am Ende überwiegt, ist nicht mehr als gut produzierter, recht eierlastiger Metal-Rock, den man laut Info jetzt halt wieder gänzlich ernst nehmen soll. Und genau das fällt oft nicht wirklich leicht, besonders wenn Sänger Dr. Don Rogers seltsame Lach-Einlagen zum Besten gibt („The Stupidity Of Going East“) oder ohne Rücksicht auf Verluste prollrockt (eigentlich alle Songs). Mehrmals wird gar ein Kinderchor bemüht, etwa bei „Burnout In Israel“, und auch die lustigen Namen der Bandmitglieder – Ray Volva spielt Orgel, Mitch Buchanan Schlagzeug – sind geblieben. Einen ernsthaften Imagewechsel hätten die Saarbrücker tiefgreifender vollziehen müssen. Wer sich von den Vorgänger-Alben „Saartanic Cluttydogs“ und „Flesh For Fantasy“ begeistern lassen konnte, liegt hier wahrscheinlich nicht falsch, trotz allem hinterlässt „Niagara“ einen nicht minder zwiespältigen Gesamteindruck als sein Vorgänger.

    weitere Platten

    Flesh For Fantasy

    VÖ: 06.05.2002

    Saartanic Cluttydogs

    VÖ: 05.02.2001