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    Himsa
    Courting Tragedy And Disaster

    VÖ: 18.08.2003 | Label: Join the Team Player/Soulfood
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Kein Ende in Sicht: Mit ihrer Mischung aus Hardcore, Metal und hartnäckigem Dreck sind Himsa die logischen Tabellenführer ihrer selbst kreierten Sludge-Liga. Was sich bereits auf der 2001 veröffentlichten „Death Is Infinitive“-EP ankündigte, findet auf „Courting Tragedy And Disaster” seine konsequente und böswillige Fortsetzung: Himsa sind das perfekte Adäquat eines stets verleugneten Bastards, eines Problemkindes und Stotterhannes, den der prügelnde Vater Hardcore und seine ungeehelichte Mutti schon immer vor der Verwandtschaft versteckt haben. Ein kleines, dickes, hässliches Kind, das schon im Kindergarten keine Freunde hatte und stets von allen Seiten ignoriert wurde. Vorgestern ist der ,Kleine‘ 18 geworden, hat auf Anhieb die Führerscheinprüfung bestanden und frönt nun seinem neuestem Hobby: Wie ein Geisteskranker rast er durch die verkehrsberuhigte Tempo-30-Zone vor seiner Haustür und zielt auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: Tauben, Kinder, alte Frauen – Hauptsache, es ballert ordentlich. Den passenden Soundtrack hat er dabei stets im Tapedeck: Within Reach, Integrity, Slayer und einen ‚Best Of Swedish Death Metal‘-Sampler. Das ist bisweilen ganz schön anstrengend, übt aber im selben Moment eine unbestreitbare Faszination aus – ähnlich derer, wie sie Massenmörder oder Suizidopfer ausüben. Kleiner Tipp: Einfach mal unter www.himsa.org nachschauen und schlauer werden.

    Oliver Plöger 9

    Brüll! Kotz! Kreisch! Göbel! Warum nur haben diese jungen Menschen immer so schlechte Laune? Und warum immer gerade die, die keine Songs schreiben, dafür aber umso besser mit der Double-Bass und der Melody- und True-Metal-Sägezahngitarre umgehen können? Nun ja, wahrscheinlich bedingt das eine das andere – zu viel Konzentration auf die Technik ist offenbar mit der Lust an der Kunst unvereinbar. Fakt ist: Bei Himsa fühlt sich dein Ohr auf die unsittlichste Weise berührt. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, einen halbwegs brauchbaren, nicht mit allen säuerlich müffelden Metal-Klischees angereicherten Song zu schreiben, rasen die Amis lieber im Affenzahn durch ihre enervierende Melange aus Death-, Thrash- und Speed-Metal. Der Mann am Mikro bellt wie ein Westentaschen-Phil Anselmo mit hartem Stuhl, die Gitarren klingen wie vor zehn, fünfzehn Jahren, und Leute, ganz im Ernst: Fingertapping-Soli darf man doch schon seit Van Halens Glanzzeiten nicht mehr spielen! Wenn man doch nur wüsste, was ihr Problem ist – man würde die sicherlich beinharten Burschen gerne mal zu sich nach Hause einladen, ihnen den ganzen Abend über den Kopf streichen und erklären, dass die Welt doch gar nicht so schlimm ist. Liebchen, vielleicht brauchst du auch nur ein Mädchen? Das hat doch schon so manchen Proll-Metal erbrechenden Düsterdude zurück auf den Pfad der Tugend gebracht…

    Sascha Krüger 2

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