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    Alkaline Trio
    Good Mourning

    VÖ: 19.05.2003 | Label: Motor/Universal
    Text: Ingo Neumayer
    Alkaline Trio - Good Mourning

    Das Tarnnetz hält: Die unauffälligste Hitfabrik der Welt ist zurück und schießt 12 süßsaure Songraketen in ihren ‚morbid orbit‘.

    Die Vorzüge des Alkaline Trios drängen sich auch diesmal nicht zaunpfahlwinkend auf; genau wie seine Vorgänger kann man auch „Good Mourning“ mit nicht allzuviel bösem Willen nebenbei laufen lassen und sich hinterher verwundert fragen, was denn nun so besonders an dem chemischen Dreieck sein soll. Der Teufel mit den Widerhaken steckt eben im Detail, Matt Skiba, Derek Grant und Dan Andriano machen nicht viel anders, aber eben das meiste besser als die Kollegen und vereinen, als ob’s ein Kinderspiel wäre, die Stärken von Samiam und Green Day: Von ersteren die Kunst, den schmalen Grat zwischen Pessi- und Optimismus, zwischen hängenden Köpfen und geklopften Schultern so trittsicher entlang zu robben, dass sich die Pole nicht neutralisieren, sondern zu einem größeren Ganzen werden. Und von Billy Joe Armstrong und Kollegen die Trio-Power, die Besinnung aufs Wesentliche, sowie das Talent, Kompromissbrücken zwischen Pop und Punk zu schlagen, so dass am Ende beide Seiten denken, sie hätten gewonnen. Hinzu kommen eine in Punkrock-Kreisen nicht selbstverständliche Musikalität (Neuzugang Derek Grant, der vorher auch schon für die Vandals, Suicide Machines u.a. trommelte, leistet wirklich hörenswerte Arbeit) sowie mit Skiba und Andriano gleich zwei tolle Vokalisten, wobei vor allem die Stimme des letzteren eindringlich, ausdrucksstark und für mehr als einen Schauer gut ist. Es gibt zur Zeit kaum einen Sänger, der so überzeugend und gleichzeitig charmant die dunklen Seiten des Lebens beschwört, ohne dabei comic-haft oder inszeniert und bemüht zu wirken. Kannibale und Liebe – in Skibas Welt tummeln sich Spanner und Spinner, Verlorene und Verlassene, Brandstifter und Brandlöscher, und doch, am Ende stets die Erkenntnis: alles Menschen, alles möglich. Dieses seltsame Ding namens Leben ist eben kein Zuckerschlecken, auch wenn es manchmal so aussieht, beziehungsweise in diesem Falle: so klingt.

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