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    Tricky
    Vulnerable

    VÖ: 19.05.2003 | Label: Anti/SPV
    Text: Tino Hanekamp
    6 / 12

    Wir denken wehmütig an früher, an Großtaten wie „Maxinquaye“ und „Pre-Millennium Tension“. Denn das, was Tricky heute ist, verzückt uns nicht wirklich.

    Tricky geht es gut. Er ist gesund, genießt das Leben und lebt im Popstar-Ghetto Los Angeles. Sonne und so. Tricky. Aha! „Sie nannten mich den ‚dark Prince‘. Aber das bin ich nicht“, sagt er. „Vulnerable“ heißt ‚verletzlich‘. Öffnen will er sich mit diesem Album, zugänglicher sein. Vor zwei Jahren wagte der einstige Meister der Verstörung den Schritt in den Mainstream, lieferte das Kollaborations-Album „Blowback“, wollte plötzlich Pop sein. Rückblickend ist davon nicht viel hängen geblieben. Und vorausschauend wird dieses, sein siebtes Album noch weniger nachhaltig wirken. Denn es ist ziemlich lau. Anstatt Busladungen voller Gäste ins Studio zu ordern, half diesmal lediglich die italienische Sängerin Constanza Francavilla. Während Tricky zu leicht brüchigen Beats und schwebenden Melodien seine dunklen Mantras raunt, singt Frau Francavilla mit mädchenhafter Stimme. So ist das ganze Album. Es wirkt luftiger, leichter und unbestimmter. Bei „How High“ und „Moody“ bratzen mal kurz Gitarren dazwischen, ansonsten ist hier alles im ruhigen Fluss. Und plätschert. Dass man das mal über ein Tricky-Album schreiben würde… Aber es ist eben so, dass „Vulnerable“ zwar alle Türen und Fenster öffnet, der Blick ins Innere aber enttäuscht, denn da ist nichts, was nicht schon besser war. „Vulnerable“ ist Tricky light und langweilig. Vielleicht sollte er aufhören, zu wollen – Pop sein zu wollen, sich öffnen zu wollen. Vielleicht wurde Tricky langweilig, weil er anfing, über die Wirkung seiner Musik nachzudenken. Vielleicht geht es ihm aber auch einfach nur zu gut.

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