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    Chevelle
    Wonder What`s Next

    VÖ: 03.03.2003 | Label: Epic/Sony
    Text: Patrick Großmann

    Chevelle sind drei Brüder aus Chicago, die sich einen ziemlich doofen Bandnamen ausgesucht haben. Dafür machen sie erstaunlich geile Musik.

    Zugegeben: Chevelle, das klingt nach einer neuen Damenbinde. Auch ein Klopapier wäre durchaus denkbar – selbstredend ein Feuchtprodukt. Aber eine Band?! Noch dazu eine derart harte und dem Depressiven verhaftete? Familie Loeffler wird’s freilich verschmerzen können, hat ihr Major-Einstand doch daheim schon satte 500.000 Einheiten abgesetzt. Und das mal zur Abwechslung völlig zu Recht: Egal, ob das facettenreiche, verhalten Fahrt aufnehmende „Closure“, die mit schaurig-schönen Oktav-Linien überzeugende Keule „Send The Pain Below“, der Kampfschrei „Forfeit“ oder die formidabel groovende Single „The Red“ – hier weiß jemand, wie man Catchiness mit Emphase und einem Spritzer Dämonik verschraubt. Thematisch geht es in den dynamischen Exerzitien des Trios denn auch fast durchgängig um psychische Schmerzen. Da ist von Atemnot die Rede, von Salz, das in Wunden dringt, vom Wunsch nach Erlösung. Und von handelsüblichen Versagensängsten, die sich dezidiert am Dasein als Musiker festmachen lassen, wie der Titeltrack zeigt: „In the beginning it seems that no one thinks beyond having fun / which is why you write music in the first place (…) and then the headaches of criticism / senior advisors / unseen people…“ Für den passenden Sound – meterdicke Zement-Gitarren, pumpende Drums, angenehm Luft dazwischen – sorgen Produzent GGGarth, der schon Rage Against The Machine oder Shihad zu Höchstleistungen antrieb, sowie Mixing-Gott Andy Wallace. Sicher, man kann die Einflüsse der drei Knaben durchaus an die Wand malen. Tool wären einer, etwa beim hasserfüllten (selbstreferenziellen?) Opener „Family System“. Helmet schimmern durch, was die Saitenfraktion angeht. „Comfortable Liar“ wiederum erinnert an die Deftones. Unterm Strich jedoch sind die meisten Kompositionen auf „Wonder What’s Next“ einfach zu stark und Petes emotionale Ausbrüche zu mitreißend, als dass man sich darüber groß ärgern müsste.

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