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    Boysetsfire
    Tomorrow Come Today

    VÖ: 31.03.2003 | Label: Epic/Sony
    Text: Christian Kruse
    Boysetsfire - Tomorrow Come Today

    Es wurde viel spekuliert über Boysetsfires Majordebüt. Und auch, wenn hier einiges verträglicher wirkt als zuvor: Der rote Faden, die Lunte ist noch da.

    Was sich mit der EP „Live For Today“ schon ankündigte, bewahrheitet sich hier. Ja, Boysetsfire haben sich dem Mainstream etwas weiter geöffnet und mehr Rockelemente in ihr Songwriting – und hier besonders in die Gesangslinien – einfließen lassen. Und trotzdem ist jeder Song auf „Tomorrow Come Today“ unverkennbar, man weiß immer, mit wem man es zu tun hat, wer einem da Parole um Parole auf dem Silbertablett präsentiert. Und darin liegt ein großer Verdienst dieses Albums: Boysetsfire haben die alte Kompromisslosigkeit in den Texten beibehalten, wenn nicht sogar gesteigert. Und selbst wenn mit mehr Airplay, mehr Promotion und teuren Videos Käuferschichten auf die Band aufmerksam gemacht werden, die normalerweise mit boy-meets-girl-Lyrik zugekleistert werden: Ist doch super! Kein preaching to the converted, sondern raus mit der Message, raus, alle Kanäle nutzen. Der Zweck heiligt viele Mittel. So ist „Last Year’s Nest“ ebenso wie „Full Color Guilt“ mit einer für Bandverhältnisse erstaunlichen Stadionkompatibilität ausgestattet und hat somit sicher große Chancen, im Rockradio unterzukommen. Gut so. Hier werden wichtige Anliegen transportiert, und das macht Boysetsfire auch dann noch aus und wichtig, wenn sie fast schon nach Simon & Garfunkel klingen wie bei „With Every Intention“, das wohl nicht ohne Grund als Hidden Track verbraten wurde. Doch es sollen keine falschen bzw. voreiligen Schlüsse aufkommen: „Eviction Article“, „Dying On Principle“, das bereits bekannte „Release The Dogs“ und „On The Five“ geben der Hardcore-Fraktion genug Futter, um über manch anderen Zuckerpart hinwegzukommen. Und wenn man nicht erwartet, ähnlich umgehauen zu werden wie bei „In Hope“ oder gar „Vehicle“, dann kann man mit „Tomorrow Come Today“ ziemlich gut leben. Ein neues „After The Eulogy“ war ja auch nicht wirklich zu erwarten.

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