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    Dover
    Late At Night

    VÖ: 01.12.1999 | Label: Intercord

    Um nachvollziehen zu können, warum ich diese Band so in mein Herz geschlossen habe, müsste man sie am besten einmal selbst treffen oder live erleben. Was bestimmt nicht heißen soll, dass der Charme der spanischen Shooting-Stars nicht auch auf der heimischen Stereoanlage zu überzeugen wüsste. Den in der Heimat mit fünfmal Platin dekorierten Vorgänger „Devil Came To Me“ von ’97 hatte ich schon sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, in das neue Album habe ich mich gleich nach den ersten drei Songs verliebt. Eine Kostprobe ihrer Pracht und Vielfalt im Schnelldurchgang: Der Opener „DJ“ ist ein rauher und leicht schräger, nichtsdestotrotz unverschämt eingängiger Punkrock-Schmachtfetzen, den nicht zuletzt die hinreißend heisere Stimme von Cristina Llanos in España zum nächsten flächendeckenden Superhit hat werden lassen. Beim folgenden „Four Graves“ geben Dover dann richtig Gas, bevor sie mit „Cherry Lee“ ihrer Begabung für gepflegt pathetische Balladen, die dennoch immer hart genug gebreakt sind, um nicht peinlich zu werden, freien Lauf lassen. Im anschließenden „Me And My Mulon“ kreischt Cristina dann wieder so agonisch, dass man am liebsten den Notarzt rufen möchte. In meiner „Devil Came To Me“-Kritik noch bemühte Vergleiche mit anderen Koryphäen des melodischen Punkrocks hat das Quartett heute nicht mehr nötig, weil sie inzwischen ein Songwriting kultiviert haben, bei dem die Melodie nicht an der Oberfläche aufhört. Da verstecken sich hinter der Tonfolge, die man nach dem ersten Hören unweigerlich vor sich hinsummt, noch eine bis mehrere Ebenen, die die Platte auch für spätere Begegnungen frisch hält. Wenn sie überhaupt mal fremd klingen, dann nur bei „The Hitter“, und da leider nach den Cranberries, weshalb dieser Track auch für mich den einzigen Ausfall darstellt. Aber das ist zu verschmerzen bei einem Dutzend so schöner Entschädigungen.

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    2

    VÖ: 18.01.2008

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    Devil Came To Me

    VÖ: 01.01.1999