Codeseven
The Rescue

Kuschelrock für Hardcore-Hasen: Codeseven schwelgen in großen Gefühlen.
Tourneen mit Boysetsfire oder Poison The Well sowie eine Produktion von Alex Newport, der immerhin schon für At The Drive-In und The Icarus Line arbeitete, wecken gewisse Erwartungen an die musikalische Ausrichtung dieser Band. Tatsächlich passen Codeseven aber nur sehr bedingt in eine Reihe mit genannten Bands, denn das Quintett um die drei Brüder James, Jon und Matt Tuttle hat sich einer deutlich beschaulicheren Rockvariante verschrieben. Dabei gehen Codeseven einigermaßen eigenständig zu Werke, erinnert fühlt man sich noch am ehesten an die ruhigeren Momente der Deftones oder auch – wohl wegen des sehr klaren Klangs – an My Vitriol. Überspringen mag der Funke dennoch nicht so recht, denn obwohl den Stücken nicht selten etwas Hymnisches anhaftet, fehlen Codeseven oftmals die großen Melodien, die man bei ihrer Herangehensweise erwarten würde. Den Titelsong, der schon vorab im Internet veröffentlicht wurde, darf man zwar guten Gewissens mitreißend nennen, daneben drängt sich aber keiner der übrigen sieben Songs spontan als Ohrwurm auf. Trotzdem: Prinzipiell bleibt der Gesamteindruck hier positiv – zumal es nicht unwahrscheinlich erscheint, dass „The Rescue“ erst in der Langzeitbehandlung wirklich zündet.