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    Silverchair
    Neon Ballroom

    VÖ: 26.03.1999 | Label: Epic/Sony
    Text:
    Silverchair - Neon Ballroom

    Die drei Australier stehen ja bekanntlich nicht sonderlich darauf, wenn ihr musikalischer Output mit ihrem Alter in Verbindung gebracht wird. Das muss uns heute aber mal egal sein, denn was diese Band mit ihren dreimal 19 Jahren auf „Neon Ballroom“ abliefert, ist mehr als beachtlich.

    Der fantastische Opener „Emotion Sickness“ (bereits bekannt von unserer letzten „The New, The Classic & The Unexplored“-CD), bei dem Wunderkind Daniel Johns von dem ehemaligen Pianisten-Wunderkind David Helfgott Schützenhilfe bekam, und die hymnische, recht vordergründige, aber dafür eben auch sehr eingängige erste Single „Anthem For The Year 2000“ sind schon ein gewaltiger Einstieg, doch auch die folgenden zehn Kompositionen können ebenso überzeugen. Keine Bereitschaft mehr, Rock-Klischees zu entsprechen, statt dessen Emotionen in ihrer musikalischen Umsetzung so auf den Punkt gebracht, wie es der Song und vor allem die poetischen Lyrics des jungen Herrn Johns verlangen. Anders können Balladen wie „Ana’s Song (Open Fire)“ und „Miss You Love“ oder der genial-brachiale Wutausbruch „Spawn Again“ nicht zustande kommen. Damit sind wir auch bei dem, was den Reiz von „Neon Ballroom“ ausmacht: Es ist das ständige Hin und Her zwischen aggressiver Frustration und melancholischer Resignation. Sicher, die Sache wird interessanter durch den Wirbel um die Person von Songwriter Daniel Johns (gerade jetzt, wo seine angebliche Magersucht publik zu werden scheint) sowie die Gastauftritte von Helfgott, dem New South Wales Public School Choir und dem Sydney Symphony Orchestra. Vom Jazzpianisten Chris Abrahams, Jim Moginie (Midnight Oil) und Johns‘ Hund Sweep ganz zu schweigen. Was aber würde all das helfen, wenn der Band das musikalische Potential abginge? Und das ist definitiv vorhanden, wie nach dem nunmehr dritten überdurchschnittlich guten Album jetzt auch der letzte Nörgler zugestehen muss.

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