Entombed
Same Difference

Wer von Entombed eine konsequente Fortsetzung von „To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth“ erwartet hat, der wird überrascht sein, und zwar positiv. Denn nachdem sich Drummer und Hauptsongschreiber Nicke nun ausschließlich auf die Hellacopters konzentriert, hat sich einiges getan im Hause der fünf Schweden. Die Energie, die bisher immer geballt in den geraden Entombed-Sound geflossen ist, wird auf „Same Difference“ wesentlich intelligenter und vielschichtiger eingesetzt. Das spiegelt sich sowohl in der sparsameren Instrumentierung der Stücke als auch im Gesang von L.G. wider. Die ganze Band scheint sich zu jedem Moment im Auf-den-Punkt-spielen gegenseitig übertreffen zu wollen, ihre Arrangements beinhalten keinen Ton oder Schlag und keine einzige Silbe mehr als nötig, im Gegenteil: Entombed üben sich konsequent im Reduzieren auf das Maximum. Zusammen ergibt das eine Platte mit einer unglaublichen atmosphärischen Dichte, bei der auch zum ersten Mal so etwas wie klare Melodiebögen zu hören sind („The Supreme Good“). Welches Potential im neuen Songwritergespann Cederlund/Hellid steckt, beweisen das an Neurosis erinnernde „Causes“ und „Kick In The Head“, das sich zum Ende hin immer weiter steigert und an böser Atmosphäre eigentlich nicht mehr zu toppen ist. Der cool arrangierte Titeltrack kommt da fast schon mainstreamig rüber, während „Addiction King“ und „What You Need“ an „Wolverine Blues“-Zeiten erinnern. Entombed haben einen großen Schritt in die richtige musikalische Richtung getan.