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    Victims Family
    Apocalicious

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Konkurrel/EFA
    9 / 12
    Victims Family - Apocalicious

    Mindestens drei Kaffee zuviel im Blut: Seit „Apocalicious“ in meiner Autoanlage rotiert, steige ich jeden Tag mit einer neuen Platzwunde aus.

    Wollte man in meiner Kindheit etwas ausgesprochen Fieses sagen, bezeichnete man seine Spielkameraden als ‘Spasti’. So zielstrebig verhackstückt und hyperaktiv, wie sich die langvermisste Victims Family auch auf ihrem aktuellen Output durch die Noiserock/Jazzcore-Hölle stolpert, müsste eine solche Titulierung eher einem Adelstitel gleichkommen. Nervös-verstörende Songs wie „Automated“ mit merkwürdigen Synthesizer-Einlagen, Knaller wie „Moron On Steroids“ (wo permanent die Bassfrequenz rein- und rausgedreht wird, was extrem irritiert), oder auch die Calypso-Vorhölle von „Asshole With A Microphone“ erinnern an die großen Zeiten unsozialer Rockmusik für besonders Angespannte. Da kann auch der abschließende Swing-Slicker „Son Of A Bastard“ nicht mehr viel helfen. Anti-Lounge. Wenn man die Bandfotos mit denen der ähnlich gelagerten Waffenbrüder NoMeansNo vergleicht, erklärt sich endlich, warum einem diese unscheinbaren Lehrertypen um die Vierzig schon in der Schule so verdächtig vorkamen: Hinter solch arglosen Kassenbrillen-Fassaden lauert oft der wahre Wahnsinn.