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    The Strokes
    Is This It

    VÖ: 27.08.2001 | Label: RCA/BMG
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 102
    Schönheit
    The Strokes - Is This It

    Schon seltsam. Da erinnert ein Newcomer stellenweise frappierend an bekannte Größen der Musikgeschichte, und trotzdem möchte man sie vor Dankbarkeit umarmen, statt sie mit dem Plagiatsvorwurf zu dissen.

    Mit den bekannten Größen sind in erster Linie The Velvet Underground gemeint, und das nicht nur, weil die fünfköpfige Hoffnung des Rock’n’Roll namens The Strokes bis auf den Gitarristen Albert Hammond Jr. im Big Apple geboren und aufgewachsen ist. Nein, Sänger Julian Casablancas pflegt einen ähnlich sexy unterkühlten Tonfall wie Lou Reed, und nicht nur bei „The Modern Age“ muss man unweigerlich an Songs wie „Coney Island Steeplechase“ denken. „The Modern Age“ hieß übrigens auch ihre Anfang des Jahres (allerdings nur im UK und den USA) veröffentlichte Debüt-EP, die auch bereits die beiden Albumtracks „Last Nite“ und „Barely Legal“ enthielt und dafür sorgte, dass sich die Labels mit dicken Geldbündeln bewaffnet um diese jungen Rocker prügelten.

    Doch zurück zum leidigen (aber kaum vermeidlichen) Style-Vergleich: So sehr man sich nämlich auch über eine jugendlich-frische Velvet-Underground-Variante freut, so wenig möchte man „New Yorks aufregendster Band seit 25 Jahren“ (NME) die Eigenständigkeit absprechen. Die sparsame Instrumentierung und die knarzige Produktion von Gordon Raphael ergibt maximale Atmosphäre, die Melodien sind simpel und hypnotisch zugleich, und der leicht schrammelige Vintage-Sound zieht sich wie ein roter Faden durch alle elf Songs. Mit dem fünften, „Someday“ betitelt, ist der Band zudem ein waschechter Sommerhit für das Indierock-Lager gelungen, den man nur schwer wieder aus dem Ohr bekommt. Aber warum sollte man auch? Höchstens um Platz zu schaffen für all die weiteren Kleinode auf diesem Debütalbum des Jahres (so weit möchte ich mich jetzt schon festlegen) wie „Soma“, „Alone Together“ etc. Wie heißt es doch am Ende des eröffnenden Titelstücks: „We all disagree, I think we should disagree – is this it?“ Ja, verdammt, ist es!

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