F-Minus
Suburban Blight

20 Songs in 17 Minuten – das war einmal auf dem Debütalbum, auf ihrem selbst produzierten Zweitwerk gehen F-Minus in die Breite und gönnen sich bei gleicher Anzahl der Songs eine satte Spielzeit von 23 Minuten. Das ist immerhin ein Drittel mehr Inhalt! An der musikalischen Ausrichtung des California-Quartetts ändert sich deshalb allerdings nicht viel: F-Minus prügeln sich wie gehabt durch ihr Repertoire, lassen jedes Mitglied mal ins Mikro brüllen (wobei vor allem die Damen nicht hysterisch, sondern bedrohlich klingen) und nennen die Dinge ohne Umwege beim Namen. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium ist jedenfalls nicht von Nöten, um die Lyrics der Band zu begreifen, Textzeilen wie „mass production / exploit the poor“ oder „profit over people“ (aus „Vultures“) geben da die Richtung vor. Polit-Urgesteinen der Marke Discharge oder Crucifix stehen F-Minus also weiterhin sehr viel näher als kalifornischen Kollegen von der Surfbrett-Front. Dass „Suburban Blight“ ziemlich frisch und unverbraucht klingt, ist wohl damit zu erklären, dass die Band ihre Energie ohne Reibungsverluste auf CD zu transportieren weiß.