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    Everlast
    Whitey Ford Sings The Blues

    VÖ: 07.05.1999 | Label: Tommy Boy/eastwest
    Text: Ingo Neumayer

    „The white boy is back“ verkünden im trashigen 80er Discofunk-Intro säuselnde Frauenstimmen, und man ist schon versucht, ein achselzuckendes „who cares“ zu stöhnen.

    Seien wir doch mal ehrlich: Die Zeiten, in denen man House Of Pain-Kopf Everlast richtig cool finden konnte, ohne von seinen Homies die Lizenz zum Schnürsenkeloffenlassen entzogen zu bekommen, liegen nun auch schon einige Jahre zurück; die irische Hooligan-Attitüde eines Erik Schrody – ob mit oder ohne seine Schmerzheim-Kollegen – schien verbraucht, ideenlos und uninteressant angesichts der vielen neuen Gesichter in HipHopHausen. Everlast hat das erkannt, atmet drei Mal tief durch und läßt die Shmoothness ganz tief in sein Herz hinein, um sie postwendend unter dem Alias Whitey Ford als Songdestillat auf Platte zu pressen. Neben den HipHop-Roots, die natürlich nicht komplett ad acta gelegt wurden, sondern sich organisch ins neue Soundgewand betten, besinnt er sich auf die Kraft der sechs Saiten und Stimmbänder, schreibt Songs statt Tracks, und versprüht dabei eine derart cool-entspannte Relaxtheit, daß man den kleinen Asi mit dem Sinn Fein-Tattoo und der Kampfhundvorliebe glatt in sein Herz schließen möchte. Everlast hat den Blues, den die Fun Lovin’ Kifferheads (zugegebenermaßen überzeugend) faken, mehr Seele(n) als sich Luzifer je ergaunern könnte, und ganz nebenbei eine der besten Gesangsstimmen, die man von einem Früher-nur-Rapper gehört hat. Kiffen und rocken, schwofen und hüpfen, flirten und dickaufschneiden – mit dieser Platte geht alles. Übrigens sind die 15 Songs keineswegs das Resultat seines mit Ach und Krach überlebten Herzinfarkts. Den hatte er einen Tag, nachdem die Aufnahmen fertig waren. Es ist eben auch gefährlich, wenn man soviel Herz in eine Platte steckt…

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