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    Elliott
    False Cathedrals

    VÖ: 21.08.2000 | Label: Revelation/Bellaphon

    Wow. Hier versucht aber jemand, sich losgelöst von Erwartungshaltungen neuen Abenteuern zu stellen. „False Cathedrals“ steht in seiner Ausnahmestellung (nicht stilistisch) in einer Reihe mit „Clarity“ und „The Shape Of Punk To Come“.


    Nach dem ersten Album „U.S. Songs“ und der kürzlich veröffentlichten, noch ziemlich in die gleiche Kerbe schlagenden EP auf ‘Initial’ ist diese Band typisch äußerst aufwendig verpackte zweite Full-Length wirklich Quantensprung und Wagnis zugleich. Will meinen: Losgelöst von aller Erwartungshaltung seitens der Plattenfirma oder des Publikums haben Elliott eine Platte gemacht, die sich freischwimmt und letztlich nur noch macht, was sie will. Schon die ersten (Piano-)Töne des Openers „Calm Americans“ zeigen den Weg: Flucht nach vorn. Die Schublade Post-Core oder meinethalben auch Emo, bisher stimmiges und auf jeden Fall gängiges Attribut zur Beschreibung der Band, passt hier überhaupt nicht mehr, in Wirklichkeit ist „False Cathedrals“ der Melancholie und Theatralik von englischen Pop-Größen wie Radiohead und Muse näher. Hier wird großes Kino zelebriert, von dem man sich entweder gefangennehmen lassen oder nur schulterzuckend danebenstehen kann. Gefühlsmusik, für die man nicht nur die richtige Stimmung, sondern auf jeden Fall auch die grundlegend empfängliche Gemütsverfassung haben muss. Wer die Schönheit der letzten Jimmy Eat World-Platte für sich entdeckt hat, dem dürfte bei Tracks wie „Superstitions In Travel“ und „Drive On To Me“, das auch auf dem ‘All Areas’-Sampler dieser Ausgabe enthalten ist, wirklich das Herz hüpfen. Wunderbare Melodien, glasklarer Sound und feinste Dramaturgie verschmelzen zum fast perfekten Popsong. Bleibt zu hoffen, dass Elliott mit dieser Veröffentlichung nicht in die ewigen Jagdgründe verschwinden – es wäre eine typische letzte Platte: So divergent in sich, dass da eigentlich nichts mehr nachgelegt werden kann. Davon abgesehen halte ich eine Umsetzung so groß angelegter und komplex komponierter Musik live für äußerst schwierig und auf jeden Fall interessant. Die Herren: auf Tour kommen bitte.

    weitere Platten

    Song In The Air

    VÖ: 12.05.2003

    If They Do

    VÖ: 01.04.2000

    U.S. Songs

    VÖ: 01.01.1999