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    Farmer Boys
    Countrified

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Absorbing/BMG
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Nix zu machen, Leute: Ihr werdet mit einem Bein in der Kiste von H-BlockX und Co. landen… aber ist das eigentlich ein schmerzhafter Vergleich? Der Fünfer aus dem Schwabenländle sorgte live schon für einige Furore und steht jetzt mit dem Debüt „Countrified“ in den Startlöchern. Sänger Matthias Sayer kann zwar ganz patent schreien, aber seinem Gesang fehlt oft noch der Pfeffer, die Riffarbeit ist schwergewichtig und seriös, der Beat schlägt kantig drein. Doch wie ein Clown auf einer Beerdigung latschen skurrile Leichtgewicht-Passagen vom Keyboard durch die Reihen der Songs. Diesen sonderbaren Wackelgang zwischen weich und hart ziehen sie konsequent durch. Das tut in einem rauhen, holzigen Rocker wie „Believe The Tension“ schon manchmal weh, wenn man das Gefühl hat, plötzlich in einem Kuschel-Rock-Kissen zu ersaufen. Und dann wieder die Wumme! Die Songstrukturen führen den Hörer anscheinend gezielt in die Irre. Merkwürdig ist das. Niveauvoll, aber gewöhnungsbedürftig.

    Thomas Baumann 8

    Im Vergleich zum voluminösen Protzsound des Metalquintetts aus dem Schwäbischen wirkt jegliche Kritik wie ein kleinlautes `Piiep`. Doch es ist nur die Technik, die begeistert. An den Gitarren liefern die Boys allenfalls 08/15-Riffs, originelle Soli sind jedoch äußerst rar. Auch der Gesang hat, trotz einiger Variationen, seine unüberhörbaren Schwächen, die immer dann auffallen, wenn die üblichen Emotionen wie Wut, Trauer und Liebe in Laute verwandelt werden. Vielfach siegt das Pathos über das Können, der Eindruck von maßloser Selbstüberschätzung ist letztlich nicht mehr zu korrigieren. Gerade mit ihrem Konzept, sanfte Synthie-Sounds mit Schwer-Metall zu kombinieren, wäre mehr Sorgfalt wünschenswert. Bestes Beispiel ist der Track „When A Chicken Cries For Love“, dessen Kontrast zwischen brutalen Metal-Attacken und sentimentalen Ruhezonen entsetzlich aufgesetzt wirkt. Ein „Kreuzüber“ mit Metallica und Depeche Mode zu arrangieren, aus beiden Sparten aber nur das Offenbare zu übernehmen und im Songwriting dazu noch recht unerfahren zu sein, reicht nicht, um zu überzeugen. Bester Song ist bezeichnenderweise das DM-Cover „Never Let Me Down Again“, welches im Duett gebracht wird.

    Volker Banasiak 3

    weitere Platten

    The Other Side

    VÖ: 26.01.2004

    The World Is Ours

    VÖ: 21.08.2000

    Till The Cows Come Home

    VÖ: 01.01.1900