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    DMA's
    How Many Dreams?

    VÖ: 31.03.2023 | Label: Virgin/Universal
    Text: Florian Zandt/Jonas Silbermann-Schön | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    Vier-Ohren-Test
    DMA's - How Many Dreams?

    „How Many Dreams?“ im Vier-Ohren-Test: Die australischen Britpopper DMA’s spalten mit ihrem neuen Album die Redaktion.

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    Das Brit im Britpop wird kleiner, die Pop-Gesten größer – das steht DMA’s gut.

    Eine Entwarnung vorweg: Der Opener und Titelsong des vierten DMA’s-Albums ist ein Teaser für das Ende, aber kein Indikator für den Großteil der Platte – die leichten Madchester-Vibes verfliegen bereits beim sonnigen Indierocker „Olympia“. Was bleibt: Der leicht benebelte Gesang von Frontmann Tommy O’Dell und das Akustikgitarrenfundament, was dem Trio zusammen mit seinen Songwriting-Schlenkern den schon erwähnten Britpop-Vergleich eingebracht hat. Die fortschreitende Emanzipation von Blur, Oasis & Co. geht mit einem stärkeren Fokus auf eingängige Arrangements einher. Allerdings klingt das Trio, was die Produktion anbelangt, im Vergleich zum Vorgänger „The Glow“ organischer, trotz frisch aufgetragener Pop-Politur. Das hört man etwa in den jangelnden E-Gitarren-Interludes von „Fading Like A Picture“ mit ihrem deutlichen 90er-Vibe oder im akustisch enorm dicht gestalteten „21 Year Vacancy“. Damit der altbekannte Mix nicht zu langweilig wird, wird bei „Something We’re Overcoming“ und „De Carle“ nochmal in der Dancepop- respektive EDM-Kiste gewühlt. Ungewohnt, klar, aber in dem Fall macht die Dosis das Gift, weshalb „How Many Dreams?“ definitiv noch mehr süßer Nektar als bittere Pille ist.
    Florian Zandt

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    Die als Neo-Britpop-Sensation gefeierten DMA’s vergiften sich vollends mit belanglosem Kommerz-Pop.

    Neo steckt hier höchstens noch im Neon-Cover, das mit seinem ätzend gelben Anstrich Black Flags „What The…“ – der Artwork-Sünde schlechthin – Konkurrenz macht. Und Britpop? Davon ist auf „How Many Dreams?“ nicht mehr viel übrig. Den musste man ohnehin schon auf dem Vorgänger mit dem XXL-Vergrößerungsglas suchen. Immerhin: Bereits zum Debüt 2016 verraten sie als Reaktion auf die offensichtlichen Referenzen, Oasis gar nicht zu mögen. Umso bitterer, dass DMA’s trotzdem nicht mit offenen Karten spielen und Matthew Mason in „Dear Future“ quasi zum Hohn seine Gitarre unter all den Synthies wie in „Wonderwall“ daher schlendern lässt . DMA’s wahre Absichten sind aber kaum zu überhören: Mit „I Don’t Need To Hide“ schießt Sänger Tommy O’Dell mitsamt Kopfstimme auf der Auto-Tune-Achterbahn in die Sphären von M83 – und noch viel weiter. Zumindest was das Groove-befreite Level an Schmalz angeht, machen die Australier erst da halt, wo Tokio Hotel heutzutage ihr Geld verdienen. Nach dem starken Debüt eine enttäuschende Entwicklung, doch absehbar bei einer Band, deren am häufigsten gestreamter Hit ein Cover von Chers Auto-Tune-Statement „Believe“ ist.
    Jonas Silbermann-Schön

    Das steckt drin: Empire Of The Sun, New Order, Oasis

    weitere Platten

    Live At Brixton

    VÖ: 05.03.2021

    The Glow

    VÖ: 10.07.2020

    For Now

    VÖ: 27.04.2018

    Hills End

    VÖ: 26.02.2016

    DMA's

    VÖ: 18.05.2015