King's X
Black Like Sunday

„Black Like Sunday“ enthält zwar brandaktuelle Studioaufnahmen, ist jedoch keine wirklich neue Platte von Doug Pinnick & Co. Die hier vertretenen 14 Stücke schrieb die Gruppe bereits in der Zeitspanne 1980 bis 1986. Damals lebte man noch in Springfield, Missouri, und nannte sich The Edge, später Sneak Preview. Mit ein paar ersparten Dollars nahm das Trio sogar einst eine lokal vertriebene Vinyl-LP auf, heute ein gesuchtes und extrem teures Sammlerstück. Es ist natürlich klar, dass viele Songs in die Richtung der ersten Scheiben gehen, will sagen: eine Mischung aus Hendrix, Beatles und Rush darstellen. Wer noch immer die Albenklassiker „Out Of The Silent Planet“ sowie „Gretchen Goes To Nebraska“ auflegt, wird an Artverwandtem im Stil des mächtigen „Bad Luck“ als auch dem ellenlangen „Johnny“ seine helle Freude haben. Doch die Band zeigt außerdem eine bisher ungeahnte Seite der eigenen Vergangenheit. Lachhaft naive Texte wie in „You’re The Only One“ oder „Danger Zone“ und furchtbar simpler Riffrock à la „Rock Pile“ würden den längst zu Virtuosen mutierten Übermusikern heute nicht mehr unterlaufen. Umso lobenswerter, dass man sich offenbar nicht zu schade ist, derlei Material ebenfalls mit aufzunehmen. So wird diese Sammlung tatsächlich repräsentativ. Nicht das wichtigste, schon gar nicht das beste, aber wahrscheinlich das spannendste Werk in der Karriere dieser einmaligen Combo.