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    Press Club
    Endless Motion

    VÖ: 14.10.2022 | Label: Hassle/Cargo
    Text: Juliane Kehr / Martin Iordanidis
    Press Club - Endless Motion

    Vier-Ohren-Test

    Songnachschub vom Punkrock-Wirbelwind: Press Club haben die dritte gute Platte in Folge gemacht.
    Press Club haben ihren Sound schon so früh gefunden, dass sie sich auf dem dritten Album ganz dem Fine-Tuning ihres verspielten, bewusst übersteuerten Punkrocks widmen können. Erstmals haben die Australier um Frontfrau Natalie Foster sich dabei selbst produziert. Der Opener „Eugene“ löst ein wohliges Gefühl des Wiedererkennens aus: ein pop-punkiges Gitarrenintro eröffnet, das Schlagzeug zieht nach und Foster hält ihren gewaltigen Stimmumfang zunächst zugunsten der Melodie im moderaten Bereich. Wilder und kaum noch zurückgenommen folgt dann „Coward Street“, das mit wirbelndem Schlagzeug und inbrünstigem Gesang vor allem im letzten Drittel die Magie von Press Club entfaltet und stellenweise an Weezer erinnert. „Untitled Wildlife“ befasst sich in ähnlicher Klangfarbe mit den Auswirkungen des Klimawandels auf das Heimatland der Band: „This sunburn coun-try’s getting burned to the ground“, klagt Foster immer wieder, bevor ausklingende Bassachtel plötzlich melancholische Klavierakkorde freilegen. Mit jedem Song steigt auch die Lust, Press Club bald wieder live zu sehen. Zuletzt war der Umfang des Materials den begeistert geforderten Zugaben kaum gewachsen. Das dürfte sich nun ändern.

    9/12 Juliane Kehr

    Im Punkrock etwas ganz Neues wagen! Da haben sich Press Club richtig was vorgenommen.
    Nach zehn Songs auf „Endless Motion“ bleibt die Frage im Raum stehen, wo die Australier auf dieser Platte damit anfangen. Beim Johnny-Rotten-Gedächtnistraining in „Lifelines“ sicher nicht. In „Afraid Of Everything“, wo die Band – total krass – eine Bierflasche auf der Keyboard-Tastatur vergisst? Mit ratlos wirkenden Hoppelhasen-Beats und dem nervig überaspirierten Gesang von Natalie Foster kann einen dieses alte Dosenbier in neuen Schläuchen auch nicht packen. Auch wenn Mark E. Smith und Henry Rollins irgendwann mal mit angepisstem Sprechgesang definiert haben, was The-Wave-Bands später zu einer ganzen Hardcore-Ästhetik auswalzten – bei Press Club gehen einem die gekünstelt wirkenden Panikmomente im Stil von „Touché Amoré“ sämtlich auf den Geist. Spätestens beim dritten Song will man nicht mehr ungefragt von Foster angeatmet und an den britischen Post-Punk des Thatcherismus erinnert werden. Irgendwo zwischen Justin Sullivans Melancholie und schwer erträglicher Cranberries-Kippstimme zitiert „Endless Motion“ nicht mehr als Jahrzehnte alte Punkrock- und Indierock-Geschichte, ohne es zu wissen. Auch eine Leistung.
    5/12 Martin Iordanidis

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