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    Yeah Yeah Yeahs
    Cool It Down

    VÖ: 30.09.2022 | Label: Secretly Canadian/Cargo
    Text:
    Yeah Yeah Yeahs - Cool It Down

    Das neue, aufreizend kurze Album klingt haargenau wie die Yeah Yeah Yeahs von zuletzt. So willkommen die Rückkehr ist: Ein bisschen mehr Innovation im Gepäck wäre schön gewesen.

    Vielleicht hat es mit der Midlife-Crisis zu tun, die Karen O an sich selbst spürt. „Ich bin Anfang 40 und fühle mich wieder wie ein unsicherer Teenager“, sagt sie und lacht. „Kein Wunder, dass die Menschen früher mit 40 gestorben sind.“ Zuletzt hatte die Sängerin ihre Kreativität eher in andere Projekte gelenkt. Die charmanten LoFi-„Crush Songs“ und die weniger geglückte Kooperation mit Danger Mouse namens „Lux Prima“. Weil bei den Yeah Yeah Yeahs zuletzt die Band-Chemie wieder stimmte, nahmen die New Yorker sieben neue Songs auf, acht, wenn man den Spoken-Word-Closer „Mars“ dazuzählt. Der Tonfall ist größtenteils herbstlich bis nostalgisch, das Tempo spürbar gedrosselt. „Spitting Off The Edge Of The World“ mit Gastsänger Perfume Genius ist eine fast schon getragene Angelegenheit, die allerdings mit den ermunternden Worten „Cowards! Here’s the sun!“ beginnt. Wenn es ein Thema gibt, das die neue Platte durchzieht, dann dieses: Aufbruch. Neubeginn. Optimismus. Karen Os Stimme hat in den vergangenen 20 Jahren nichts von ihrer Autorität verloren; an guten Tagen kann sie einen damit nach wie vor zu den unvernünftigsten Dingen animieren. Insgesamt ist „Cool It Down“ jedoch ein ziemlich vernünftiges, bodenständiges Album. Der Punk der frühen Jahre glänzt durch Abwesenheit und richtig fit für die Tanzfläche sind eigentlich auch nur drei Songs. „Wolf“ hat ein schönes Abba-Riff zu bieten, „Burning“ ein lustiges Video im Stile von „West Side Story“, und „Different Today“ macht in etwa da weiter, wo die Band vor 16 Jahren mit „Turn Into“ schon einmal war. Am Ende gibt es „Mars“: eine zweiminütige geflüsterte Gutenachtgeschichte, die sich offenbar darum dreht, dass das Leben endlich und alle Wesen nichts als Sternenstaub sind. Dann ist die kurz geratene Platte auch schon wieder vorbei, und man fragt sich, ob man es mit einer Stippvisite zu tun hatte oder mit einem Aperitif. Immerhin: „Weniger Drama als bei dieser Platte gab es nie im Studio“, sagt Karen O. „Im Gegenteil: Das Studio war sogar eher eine Zuflucht vor all dem Drama da draußen.“ Das Drama da draußen, es dürfte auf absehbare Zeit kaum weniger werden, und weil die Band in solchen Zeiten angeblich am besten funktioniert, wären weitere Auf-nahmen sicher nicht abwegig. Vielleicht sogar welche mit etwas mehr Feuer unterm Hintern. Wie hat Karen O es selbst gesagt: „Cool zu sein war mir immer wichtig. Außer in der Liebe.“

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