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    3rd Secret
    3rd Secret

    VÖ: 11.04.2022 | Label: Eigenvertrieb
    Text: Juliane Kehr / Florian Schneider
    3rd Secret - 3rd Secret

    Vier-Ohren-Test

    Zwei außergewöhnliche Sängerinnen und vier Typen, die zur Gruppe vor allem das Prädikat „Super“ beisteuern. Davon ab halten sich Nirvana-Bassist Krist Novoselic, die Soundgarden-Mitglieder Kim Thayil und Matt Cameron sowie Void-Gitarrist Bubba Dupree angenehm im Hintergrund. Novoselics Giants In The Trees-Bandkollegin Jillian Raye sowie Sängerin Jennifer Johnson geben auf diesem Überraschungsdebüt den Ton an. Songs wie „I Choose Me“ oder „Diamond In The Cold“ kombinieren kernige Gitarren mit dem wandelbaren Gesang von Raye und Johnson und schaffen so eine angenehme Balance. „Last Days Of August“ und „Dead Sea“ hingegen konterkarieren die Gitarrenbretter mit erfrischendem Folkcharakter und auch das folgende „Winter Solstice“ knüpft mit verspieltem Duett-Gesang an den Erzählcharakter klassischer Folksongs an. Irgendwo zwischen Indie und Chanson pendelt dann „Right Stuff“, wobei Novoselic mit seinem Akkordeoneinsatz für die Farbtupfer des Songs sorgt. Das abschließende „Yellow Dress“ rückt einmal mehr den Gesang als Herzstück des Projekts in den Mittelpunkt, bevor es in einen Instrumentaljam ausfranst und verdeutlicht: Dieser Mix aus Grunge, Alternative Rock und Folk kann sich hören lassen – auch ohne abzufeiern, dass Jack Endino die Platte mitproduziert hat.
    8/12 Juliane Kehr

    Von wegen mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile – 3rd Secret fehlt es an einem gemeinsamen Ziel. Diese Platte ist ein Fall für die versteckte Kamera. Zu gerne würde man die Gesichter all derer sehen, die einen Blick auf die Grunge-Allstar-Besetzung werfen und dann angesichts des betulichen Country-Folks des Openers „Rhythm Of The Ride“ verzweifeln. Dabei hätte ihnen schon das grandios verkorkste Cover des Albums einen Fingerzeig geben können, dass Krist Novoselic halb Soundgarden nur für – nun, wofür eigentlich verpflichtet hat? „I Choose Me“ wäre eine Antwort darauf, verfügt dieser Song doch über die Schwere von Mad Season, der aber die Sängerinnen Jilian Raye und Jennifer Johnson eine im Grunge viel zu selten gehörte Klangfarbe hinzufügen. Mehr davon, und 3rd Secret hätte weniger Erwartungen enttäuscht. Mehr als das ewig gleiche Midtempo aller weiteren acht Songs hätte auch geholfen, das Debüt dieser Supergroup interessanter zu gestalten. Stattdessen holt Novoselic in „Right Stuff“ sein Akkordeon aus dem Schrank und vertreibt zu schunkelndem Stumpfgroove auch noch den letzten Neugierigen, der bis hierhin durchgehalten hat. Das Problem dieser Platte liegt in ihrer Richtungslosigkeit, sie ist weder Folk, noch Americana, noch Grunge, aber immerhin sensationell unentschlossen.
    5/12 Florian Schneider

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