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    Plosivs
    Plosivs

    VÖ: 17.03.2022 | Label: Swami/Import
    Text:
    Plosivs - Plosivs

    Die Supergroup aus San Diego hält, was sie verspricht: Die Summe der aufeinander eingespielten Einzelteile trägt das Erbe aller Beteiligten weiter und hebt es teils auf ein neues Level.

    Wo John „Speedo“ Reis draufsteht, ist auch John „Speedo“ Reis drin. Da sind mitreißende, unverzerrte Gitarren sicher. Gitarren, die irgendwo zwischen Surf, entbeintem Rock’n’Roll, Greg „Wipers“ Sage und der nackten Boogie-Essenz von Status Quo das Geschehen bestimmen. Es ist ein wundervolles Fundament für Sänger, weil Reis Rhythmus und Fläche bietet. Mal für sich selbst bei Rocket From The Crypt oder den Night Marchers, mal für Rick Froberg bei den Hot Snakes und Drive Like Jehu und jetzt erstmals für Rob Crow. Der hat ein Dutzend Bands und Projekte (gehabt) und ist längst selbst eine Indie-Legende. Wie Reis und dessen Bands stammt auch Crow aus San Diego und hat mit der Indie-Band Pinback am meisten Popularität gewonnen, sich mit Goblin Cock an doomigen Stoner herangewagt und mit Anal Trump zuletzt Grindcore gespielt. Letzteres Projekt ist vielleicht kein passendes Beispiel, aber normalerweise bestechen Crows Bands durch seine melancholische, helle Stimme – ein Feature, dass sogar einem Jux wie Goblin Cock Würde verleiht. Auf Platte kommen Reis und Crow erstmals 1994 zusammen, als Crow die Backing Vocals zu Drive Like Jehus Song „Luau“ beisteuert. Was da noch kantig im Post-Hardcore wurzelt, gerät bei Plosivs eindeutig harmonischer – selbst wenn sich „See You Suffer“ mal einen klassischen Emo/Post-Hardcore-Break traut. Überhaupt sind die zehn Songs ziemlich Emo, weil Reis weniger Alarm macht als bei den Hot Snakes und auf klassische Rock’n’Roll-Insignien verzichtet, und Crow eben dieses Weiche, dieses Melancholische in der Stimme und den Saiten hat. Nicht selten erinnert das an Engine Down, der Band von Keeley Davis, der mittlerweile Jim Ward bei At The Drive-In ersetzt. War der vorab veröffentlichte Opener Hit „The Breaks“ noch ein sicheres Ding, das nach den Hot Snakes mit Crow am Mikro klang, liefert das mit viereinhalb Minuten überraschend lange „Broken Eyes“ einen ganz anderen Einblick ins Plosivs-Debüt. Das Stück transportiert den unterkühlten Tiefgang der Wipers mit dramatischen Gitarrenläufen. Im nicht viel kürzeren „Iron Will“ kriegen Plosivs das ähnlich gut hin, da singen Crow und Reis im Duett. Dass das alles immer gut schiebt, dafür sorgen Schlagzeuger Atom Willard (Against Me!) und Bassist Jordan Clark, ebenfalls Teil der San-Diego-Szene. Das zweite Album ist angeblich bereits in der Mache und soll noch 2022 erscheinen.