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    Wavves
    Hideaway

    VÖ: 16.07.2021 | Label: Fat Possum/Membran
    Text: Florian Zandt / Martin Iordanidis
    Wavves - Hideaway

    Vier-Ohren-Test

    Nathan Williams macht auf seinem siebten Album nicht viel neu. Aber was er anfasst, sitzt.
    Es ist unfair, dass Wavves immer wieder als Pop-Punk-Band bezeichnet werden. Denn diesem Genre werden sie weder in der Ausprägung der Ramones noch in der von Blink-182 gerecht, die rotzig-zynischen Texte außen vor gelassen. Auch auf ihrem siebten Album schielt die Band von Sänger und Gitarrist Nathan Williams zu drei Vierteln in Richtung surfigem Cali-Sound der Marke Fidlar. Die dazugehörigen angezerrten Gitarren schieben erwartbar räudig eingespielte Songs wie den Quasi-Lovesong „My Prize“ gerade so weit an, dass Midtempo-Schunkler wie „Honeycomb“ mit seinen 60s-Backings oder das gniedelige „Help Is On The Way“ noch hinterherkommen. Williams bedient sich nicht nur stilistisch an den 60ern, auch die Produktion klingt im Vergleich zum Vorgänger ziemlich retro – im positiven Sinne. Mit dem Synthie-befeuerten „Caviar“, bei dem Produzent Dave Sitek von TV On The Radio wohl seine eigenen Vorlieben hat einfließen lassen, und dem Country-Song „The Blame“ gibt es schließlich noch Futter für alle, die Williams der Selbstkopie bezichtigen. Ist „Hideaway“ deswegen eine herausragende Platte? Keineswegs. Ist es eine gute Platte? Kein Zweifel.

    8/12 Florian Zandt

    „Hideaway“ wirkt wie ein schlecht belichtetes Polaroid jener Wand, auf die Nathan Williams monatelang gestarrt haben muss.
    Es sind nicht Williams‘ traurig-verspulte Gesangslinien, die zum südkalifonischen Pop-Punk von Wavves eigentlich prima Kontraste zeich-nen könnten. Dafür müsste es irgendeinen Resonanzboden geben, einen musikalischen Gegenentwurf dazu, täglich nur trockene Ideenkrümel unter dem Küchentisch zusammenzufegen und seltsame Klümpchen draus zu formen. „Hideaway“ hat nichts zu bieten außer dem hässlichen Wiederholungszwang, drei stoisch geschrammelte Akkorde in etwa zweieinhalb Minuten unterzubringen und darunter eine Bass-Linie rotieren zu lassen. Quasi die Erweiterung des Drum-Machine-Gedankens um eine komplette Band und damit nichts, was „Hideaway“ von seinem Demo-Geruch befreien könnte. Ein C-Teil zum Aufwachen? Halbwegs catchy gemeinte Gesanglinien, die selbst hier am LoFi-Ende des Southern-California-Sounds nicht verboten sind? Gibt’s nicht. Stattdessen wühlt „The Blame“ lieber in Papas alten Johnny-Cash-Platten und legt müde „Oh-Ohs“ über etwas Twang-Gitarre und eine gelangweilt gestreichelte Snaredrum von Ross Traver. Zurück bleibt dumpfer Schmerz wie von einem Schnapskater, ohne vorher Spaß gehabt zu haben
    4/12 Martin Iordanidis

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