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    The Hold Steady
    Open Door Policy

    VÖ: 19.02.2021 | Label: Positive Jams/Membran
    Text: André Bosse
    7 / 12
    The Hold Steady - Open Door Policy

    „Open Door Policy“ ist wie die Sozialdemokratie: redlich, menschlich, etwas behäbig.

    Die Protagonisten in den Songs von Craig Finn sind müde geworden. Die Songs selbst auch. Was war das noch für ein Furor auf den ersten Platten: „Killer Parties“, „Hornets! Hornets“, „Chips Ahoy“ und „Stay Positve“ – Songs wie Ausrufezeichen. Finn sang über die amerikanische Jugend zwischen Wahn und Rausch. Die Melancholie war zwar immer Teil der Abmachung, fand sich aber eher in den Stücken der jeweils zweiten Albumhälfte. „Open Door Policy“ beginnt mit der Ballade „The Feelers“, auch das folgende „Spices“ geht nur behäbig nach vorne, Finn singt von Pillen und Bier, vom „sweet part of the city“. Das ist Hold-Steady-Terrain, doch sind hier die Kosten für die Reha bereits eingepreist – und die sind hoch, weshalb diese Lieder vor allem wie Sozialstudien funktionieren. Als Stücke aus dem Leben von Menschen, die bereit wären, noch einmal aufzubrechen, aber zurückgehalten werden, von Geist und Körper, Banken und Ämtern. Könnte dieses Album wählen, es würde sein Kreuz bei der SPD machen. Was auch erklärt, warum vielen der Songs der Biss fehlt. Mies ist „Open Door Policy“ dennoch nicht: Die Bläser jubilieren bei „Family Farm“, Franz Nicolay findet verspielte Pianolinien, die Band spielt kompakt – und Finn kann eh nicht anders, als großartig zu sein. Interessant wird nun sein, welche Geschichte er erzählen wird, um einer der besten Rockbands der Gegenwart in Zukunft wieder etwas mehr Dampf zu geben.

    weitere Platten

    The Price Of Progress

    VÖ: 31.03.2023

    Teeth Dreams

    VÖ: 28.03.2014

    Heaven Is Whenever

    VÖ: 30.04.2010

    Stay Positive

    VÖ: 11.07.2008

    Separation Sunday

    VÖ: 03.05.2005

    Almost Killed Me

    VÖ: 14.06.2004