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    Our Oceans
    While Time Disappears

    VÖ: 27.11.2020 | Label: Long Branch/SPV
    Text:
    7 / 12
    Our Oceans - While Time Disappears

    Our Oceans‘ Spezialität ist Achtsamkeits-Prog im Tempo von Frühnebeln, Sonnenuntergängen und Unterwasser-Trips. Ihr Sound mag irritieren, wenn man in die Vita des niederländischen Trios schaut.

    Sänger und Gitarrist Tymon Kruidenier hat zwei Jahre bei der amerikanischen Tech-Metal-Institution Cynic verbracht, auch wenn das schon über zehn Jahre her ist. Seine erste eigene Band Exvious scheint noch durch, wenn Kruidenier in „Unravel“ auf Teppichen von Synth-Gitarren zwischen Falsett-Gesang und irren Schreien pendelt. Als hätte jemand Agent Fresco’s Arnór Dan Arnarson in ein Metal-Biotop verpflanzt, baldowert Kruideniers zuweilen fordernde Stimme schillernde Klanggärten aus Flageolett-Tönen und kristallinen Gitarrenpickings aus. Schlagzeuger Yuma van Eekelen hat ein Album lang bei den holländischen Pestilence die Thrash-/Death-Metal-Snare verdroschen. Hier findet er sich zwischen suprafluiden Fretless-Bassläufen auf der Rockseite des Jazzrock wieder. Die Symmetrie ihres eingängigeren Debüts von 2015 verlassen Our Oceans für den Nachfolger allzu gerne. Ein Song wie „Motherly Flame“ schert sich dann nicht mehr groß um tonale Zentren oder andere sich schließende Kreise. Die britischen Messenger zaubern aus diesem Stoff Heilsalbe, Our Oceans eher ein grobkörniges Peeling für den Gehörgang. Fans von Pain Of Salvation, Porcupine Tree und Archive sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, allein schon wegen des Trip-Hop-Ausflugs „Your Night, My Dawn“.