Avail
One Wrench

Okay, um wirkliche Ohrwürmer zu entdecken, braucht man auf „One Wrench“ ein wenig länger als zum Beispiel auf „Over The James“, dem letzten Meisterwerk der Jungs aus Virginia. Aber muss eine Ausnahmeband wie Avail immer gleich mit der Tür ins Haus fallen? Haben sie gar nicht nötig! Es ist nichts Falsches daran, seinen Fans auch mal ein wenig mehr Hingabe abzuverlangen. Man sollte sich nur ein wenig Zeit nehmen, und über kurz oder lang entwickeln sich auch hier wieder die meisten Songs zu wahren Hardcore- bzw. Punkrock-Perlen. Zwar findet man auch auf diesem Album wieder Songs, die so oder ähnlich auch von Good Riddance oder H2O stammen könnten, aber beide erwähnten Bands haben es bisher nicht geschafft, ein Album abzuliefern, welches über seine gesamte Länge Aggression und emotionale Tiefe so geschickt verbindet, wie es Avail auch auf „One Wrench“ wieder mühelos schaffen. Gänsehautmelodien wie in „Union“ und wütende politische Hardcorebrecher wie „N30“ lassen die Erkenntnis reifen, dass diese Band einfach geliebt werden muss. Darf man getrost als Kaufempfehlung verstehen! Und wer es bisher verpasst hat, sich das Ganze live zu geben, kann diesen schweren Fehler nur dadurch wieder gut machen, indem er schon jetzt Tickets für die hoffentlich bald anstehende nächste Tour vorbestellt.