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    Hey Colossus
    Dances/Curses

    VÖ: 06.11.2020 | Label: Wrong Speed/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Hey Colossus - Dances/Curses

    Hey Colossus bringen Noiserock in eine Form, die Eingängigkeit einschließt und Krach durch Niedergeschlagenheit ersetzt.

    Bloß nicht vom Cover täuschen lassen: So wie sich das Artwork bei näherer Betrachtung als Zug entschlüsseln lässt, der etwas überfährt, entpuppt sich die Musik dahinter als sperriges Doppelalbum. Auf dem gehen die britischen Veteranen mal überraschend eingängig zu Werke, dann wieder mit krautrockiger Kälte. Zentraler Song des 75 Minuten langen Brockens ist „Trembling Rose“. Genau in der Mitte des Albums nimmt der Song mitsamt „Reprise“ fast 20 Minuten ein – und teilt die Platte. Die erste Hälfte besteht aus knackig-trockenem Post-Punk, mit dem Hit „Donkey Jaw“ als Höhepunkt. Die zweite beginnt mit dem Spoken-Word-Stück „Mirror“, in dem Mark Lanegans Stimm-Magie wirkt. Weniger kompakt als die erste Hälfte, nehmen Hey Colossus dafür weitere Einflüsse in ihren Mix: Nuancen von Americana in „Revelation Day“, Westerngitarren in „U Cowboy“. Vor allem in den Instrumentalpassagen des zweiten Albumteils spielen sie ihre Besetzung aus; die drei Gitarren umkreisen sich, dann stapeln sie sich zu einer Wand auf, während der verzerrte Bass die Melodie übernimmt. Stets das Crescendo im Blick tragen Hey Colossus in den besten Momenten von „Dances/Curses“ Schicht auf Schicht auf, bis Sänger Paul Sykes mit seinem Geistergesang doch noch einen erlösenden Refrain findet. So ist „Dances/Curses“ auch eine Lektion in Sachen Aushalten – damit passt es perfekt in dieses Jahr.

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