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    Mekons
    Exquisite

    VÖ: 19.06.2020 | Label: Eigenvertrieb/Bandcamp
    Text: André Bosse
    7 / 12
    Mekons - Exquisite

    Die Mekons liefern einen experimentellen Songreigen, entstanden aus der Schockstarre des Lockdowns heraus.

    Die Mekons müssen selbst lachen, wenn sie wieder eine Platte fertig haben. Was Ende der 70er als linkes Punk-Kollektiv in Leeds begann, ist heute eine Ansammlung von überall in der Welt lebenden Freunden. Für jedes Album füttert die Band vorab einen Fonds, der die Kosten deckt. Die Ausgaben für die notwendigen Reisen, um sich überhaupt an einem Ort zu versammeln, bilden zumeist den größten Posten. „Exquisite“ verfolgt einen anderen Ansatz: Dies ist eine Lockdown-Platte, entstanden, als alle acht Mekons zu Hause bleiben mussten. Den kreativen Prozess weckte die Gruppe durch die „cadavre exquis“-Methode, entwickelt von einer Künstler-Clique im Paris des frühen 20. Jahrhunderts: Die Kompositionen gingen innerhalb der Band von Hand zu Hand, jeder musste bei seinem beigesteuerten Teil entweder eine Regel beachten oder kannte nur einen kurzen letzten Teil des Stücks. Das Resultat: Chaos. So, wie die Mekons es lieben. „The Inhuman“ ist ein Reggae-Stück aus der Geisterbahn, das an die späten Clash erinnert, „Escalera“ eine fiebrige Wüsten-Vision, wie Calexico im Absinth-Rausch, „Nobody“ ist eine Hommage an den gerade verstorbenen Ennio Morricone, in „Buried Treasure“ zeigt Sally Timms, dass sie weiterhin zu den besten Sängerin der Alternative-Szene zählt. Man wird andere Mekons-Alben häufiger hören, als Kommentar zur Zeit jedoch ist „Exquisite“ äußerst wertvoll.

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