L.A. Witch
Play With Fire

Sorglos, entspannt und stets ein bisschen bekifft – schon auf ihrem selbstbetitelten Debüt fingen die drei Musikerinnen das kalifornische Lebensgefühl ein. Drei Jahre später leben L.A. Witch immer noch im Golden State und spielen sich auf „Play With Fire“ mit fuzzigem Garage Rock durch lockere Riffs. Dabei nölt sich Sängerin Sade Sanchez Song für Song durch musikalische Anleihen aus vergangenen Zeiten, die sich von lässigem Blues über Punk bis zu bewusstseinserweiterndem Psychrock erstrecken. So entpuppen sich der vom Tempo her nicht ganz so feurige Opener „Fire Starter“ und das noch langsamere „Dark Horse“ als psychedelische Lo-fi-Stücke, die sich irgendwo zwischen den späten 60ern und frühen 70ern verorten lassen. Auch wenn L.A. Witch in „Gen-Z“ eine Generation besingen, die dieses Zeitalter der Musikgeschichte keinesfalls aus eigener Anschauung kennt, driften sie darin in Soundwelten ab, die wabernde Psych-Klänge mit sanften Shoegazing-Momenten à la The Jesus And Mary Chain verbinden. Einen Abstecher in Richtung Country gönnt sich das Trio in „Maybe The Weather“, in dem der trabende Rhythmus und die im Hintergrund erklingenden Effekte an Cowboystiefel und eine Ranch in der Wüste erinnern. Im abschließenden „Starred“ gibt es dann sogar noch etwas Sprechgesang, bevor sich L.A. Witch in ihrer halluzinogenen Blase komplett verlieren.