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    I Like Trains
    Kompromat

    VÖ: 25.09.2020 | Label: Atlantic Curve/Schubert/Membran
    Text:
    7 / 12
    I Like Trains - Kompromat

    Ein Album so düster und hypnotisch wie sein Cover-Artwork: I Like Trains formen auf „Kompromat“ aus Post-Rock, Post-Punk, Electronica und Indierock eine Klanglandschaft, in die sie eines der wichtigsten Themen der Gegenwart betten.

    Der Opener „A Steady Hand“ wäre mit seinem dunklen Synthesizer-Sound und den kreischenden Gitarren auch gut auf dem Soundtrack zu einer Dystopie im Stile von „Blade Runner“ aufgehoben. Nur muss das Quintett aus Leeds dafür nicht in eine unheilvolle Zukunft blicken – das Hier und Jetzt reicht als Inspiration völlig aus. Die Briten nehmen sich dem Thema Information in unterschiedlichen Facetten an: von der Informationsflut bis zur Frage nach Lüge und Wahrheit in Zeiten von „fake news“ und „alternative facts“, und wie diese von Populisten instrumentalisiert werden. „The truth is no longer concerned with the facts“, beobachtet Frontmann David Martin in „The Truth“. Dessen Gesang, der mehr Spoken-Word-Vortrag als echtes Singen ist, harmoniert hervorragend mit den stoischen Beats, Noise-Wänden und zackigen Riffs. Von letzteren lebt vor allem „Dig In“, das nur so vor Gang Of Four– und Joy Division-Referenzen strotzt und 2005 in jeder Indie-Disco für Stimmung gesorgt hätte. Gute Laune macht „Kompromat“ in Gänze aber weniger – dafür ist die Platte ein wichtiges, zeitgenössisches Statement. Lediglich Martins Sprechgesang wirkt auf Dauer eher einschläfernd und das bei einem Thema, das bei vielen vor allem starke Emotionen weckt.

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