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    Alain Johannes
    Hum

    VÖ: 31.07.2020 | Label: Ipecac/Pias/Rough Trade
    Text:
    Alain Johannes - Hum

    Ein Teamplayer auf Solopfaden mit einem Album, das Krankheit, Tod und Verlust thematisiert, dabei die Liebe und das Leben feiert.

    Eigentlich unfassbar, dass Alain Johannes hierzulande immer noch ein wenig unter dem Radar fliegt, sein Name mehrheitlich aufmerksamen Credits-Lesern ein Begriff ist. PJ Harvey, Them Crooked Vultures und Queens Of The Stone Age stehen ebenso auf seinem Arbeitspapier, wie die Arctic Monkeys, diverse Desert Sessions, No Doubt und Mark Lanegan. In den Staaten war der gebürtige Chilene mit seiner Band Eleven von Beginn der 90er an erfolgreich, zum Line-up gehörten damals Jack Irons (Red Hot Chili Peppers, Pearl Jam) und Johannes‘ große Liebe, Natasha Shneider. Mit ihr zusammen bildete er auch den kreativen Nukleus der Band rund um Chris Cornells
    Solo-Debüt „Euphoria Morning“, sowohl im Studio als auch auf Tour. Mit diesem Album nun verarbeitet er den Verlust dieser beiden immens wichtigen Weggefährten, der Auslöser dafür ist eine schwere Krankheit Johannes‘. Monatelang lag er mit Lungenentzündung und hohem Fieber im Bett, kämpfte um sein Leben. „In diesen Wochen hatte ich viel Zeit zum Nachdenken.“, so Johannes, der die vergangenen Monate in Santiago de Chile verbracht hat. „Ich vermisse Chris, ich vermisse Natasha, sie sind Teil meiner Geschichte, meines Unterbewusstseins. Ich wusste, dass ich eine Platte machen sollte, aber ich wartete darauf, dass sie zu mir spricht.“ Johannes ist kaum genesen, da nimmt er die innere Stimme wahr und folgt ihr umgehend. Das Ergebnis nennt er „Hum“, es ist sein drittes Album, ein sphärisches Meisterwerk voller Details, mit großer Weite zwischen den akustischen Harmonien und schlicht umwerfenden Melodiebögen. In „Mermaid’s Scream“ hallt zum Auftakt dann auch unverkennbar Cornells Melodieführung wider, gefolgt von
    dunklen Chören und folkigem Flirren. Im Titelsong spiegelt sich Nick Drakes Fragilität, „Hallowed Bones“ erinnert an Page & Plant zu No Quarter-Zeiten, „If Morning Comes“ bietet hypnotische Texturen, wie ein Klang-gewordener Drohnenflug über raue Canyons und karge Wüste. Obwohl Johannes kaum wieder zu Kräften gekommen war, als er die Arbeit an dieser Platte begonnen hatte, sollte es eine überaus kompakte Angelegenheit werden. Nach zwölf Tagen war das Werk vollendet, eine rauschhafte Reise, deren Nacherleben auf bewegende Weise fasziniert. „Hum hat mich befreit. Es hat mir den Willen und den Fokus gegeben, so viele Platten zu machen, wie nur möglich“, fasst Johannes zusammen. „Klar ist es wichtig, den einen oder anderen Tag freizumachen, um sich zu sammeln, unterm Strich aber geht es immer nur darum, Musik zu machen.“

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