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    Jonathan Hultén
    Chants From Another Place

    VÖ: 13.03.2020 | Label: Kscope/Edel
    Text: Dominik Rothe / Juliane Kehr
    Jonathan Hultén - Chants From Another Place

    Vier-Ohren-Test

    Auf „Chants From Another Place“ zeigt sich Tribulation-Gitarrist Jonathan Hultén als erwachsener Songwriter. An den Gothic Metal seiner Hauptband erinnert allenfalls die melancholische Atmosphäre seiner Interpretation von Folk. Die Instrumente hat Hultén allesamt alleine eingespielt und versucht sich auch als Sänger. Seine warme Stimme entpuppt sich als perfekter Katalysator für einfühlsame Texte wie in „The Call To Adventure“: „Dream again/ Of wonders of the vast/ Towards joy, madness and woe“. Hulténs Gesangsmelodien entfalten eine hypnotische Wirkung, die einen besonders im A-Capella-Outro von „Holy Woods“ nicht loslässt. Die spärliche Instrumentierung akzentuiert die transportierten Emotionen, ohne jemals zu dick aufzutragen. Hultén entführt einen auf eine spirituelle Reise, die einem gemächlich vor sich hin fließenden Fluss gleicht. Allerdings gerät dieser Fluss gegen Ende der Platte ins Stocken, denn auf der Zielgerade recycelt Hultén zunehmenden seine eigenen Ideen. Ein weiterer Gefühlsausbruch ähnlich dem Instrumentalstück „Outskirts“ hätte das Schema angenehm aufgebrochen. Trotzdem ist „Chants From Another Place“ genau der richtige Soundtrack, um in sich zu gehen und vor dem wärmenden Kaminfeuer mit den eigenen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen. 8/12 Dominik Rothe

    Der Tribulation-Gitarrist erforscht die leisen Töne und präsentiert Bekanntes mit durchschnittlichen Texten. Zur Akustikgitarre gibt sich Jonathan Hultén tief melancholisch auf seinem Solodebüt. Was schon ab dem Opener „A Dance In The Road“ deutlich wird: Hulténs Klargesang zu leisem Gitarrenpicking klingt ausgezeichnet. Er lässt seine Stimme souverän von tiefem Vibrato in epische Höhen klettern. Die Melodien jedoch sind so schon tausendfach, auch besser gespielt worden und dazu noch mit fesselnderen Texten: Hultén macht sein musikalisches Malen-Nach-Zahlen genau nach Anleitung, ohne einmal über den Rand zu malen oder eine andere Farbe als vorgeschrieben zu benutzen. Das tut keinem weh, nur nickt man vielleicht kurz weg, wenn Hultén wiederholt Plattitüden aus dem Black-Metal-Singer-Goes-Acoustic-Lexikon bemüht: „Moonlight shines brightly“ säuselt er in „The Mountain“ und dann ist die „Blood red sun“ natürlich auch nicht weit. In „The Call To Adventure“ ist er sich ganz sicher, „Darkness you are the key I need“, und so zieht es sich durch, bis in „Holy Woods“ nur noch mystisch gesummt wird. Da hat selbst Pop-Pumuckl Ed Sheeran für den zweiten Teil der Hobbit-Verfilmung schon Tiefsinnigeres im selben Stil geliefert oder Mystik-Queen Chelsea Wolfe. 5/12 Juliane Kehr

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