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    Egotronic
    Ihr seid doch auch nicht besser

    VÖ: 13.09.2019 | Label: Audiolith/Broken Silence
    Text: Karin Jirsak
    6 / 12
    Egotronic - Ihr seid doch auch nicht besser

    Es wird immer noch geravet gegen Deutschland, es gibt ja 2019 genügend Gründe dafür. Politisch gehen Egotronic hier einen Schritt weiter als bisher. Brisantes Kernthema: Rechte versus linke Gewalt – oder was man als solche deklariert.

    Klare Kante gegen Nazis bleibt die Devise, und da darf es auch mal das zum Schlüsselwort gewordene „Kantholz“ sein, das tatsächlich eher als Werkzeug gegen den braunen Mob präsentiert wird, anstatt die Problematik hinter der fragwürdigen Geschichte um den mit dieser Waffe ausgeübten Angriff auf den AfDler Magnitz zu thematisieren. Nein, auch aus diesen neuen Antideutschland-Liedern spricht kein Adorno-sozialisierter Feingeist, sondern eben Torsun, der seinen Songwriting-Duktus selbst als holzhammermäßig bezeichnet. Expliziter denn je fordert er hier die direkte Aktion von linker Seite und watscht diese als zu lasch im notwendigen Kampf gegen Rechts ab. „Wo ist die starke Linke/ Ich kann sie nirgends sehen“, heißt es etwa im von besorgter Bürgerseite bereits aufs Korn genommenen Song „Linksradikale“. Was diese starke Linke in der Vision von Egotronic ausmacht? Randale, Zerstörung, vielleicht sogar „mit dem Schießgewehr“ gegen Nazis vorgehen. Ob das wirklich die Lösung sein soll oder reine Provokation, bleibt vage. Zumindest der noch nicht mit der Bürde ernsthafter Nachdenklichkeit belasteten jüngsten Generation von Antifa-Kids dürften die simplen Botschaften jedenfalls munden, wenn sie an einem sonnigen Tag aus den Boxen eines Demowagens schallen, denn tanzbar bleibt Egotronics Elektropunk-Hybrid. Und als Zugeständnis an die alte Punk-Garde gibt es mit „Nacht im Ghetto“ ein huldvolles, aber wenig einfallsreiches Razzia-Cover.

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