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    DJ Shadow
    Our Pathetic Age

    VÖ: 15.11.2019 | Label: Caroline/Universal
    Text:
    DJ Shadow - Our Pathetic Age

    Auf dem Cover starrt eine Frau auf den Bildschirm eines Handys, dahinter verbergen sich zwei CDs mit 23 Songs. DJ Shadow hat etwas mitzuteilen und bedient sich dazu vieler Stimmen.

    „Our Pathetic Age“ ist das fünfte Album von DJ Shadow in den 23 Jahren, die seit der Veröffentlichung von „Endtroducing“ vergangen sind. Als Arbeitstier hat sich Joshua Davis also bis dato nicht gerade empfohlen. Eine Folge seiner großen Selbstzweifel, so der Beat-Bauer aus San José. Aber bei „Our Pathetic Age“ ist alles anders. So gut habe er sich noch nie im Studio gefühlt, lässt DJ Shadow wissen und liefert den Beweis in Form eines Doppelalbums. Elf Tracks daraus sind instrumental und bilden die abenteuerlustige erste Hälfte, zwölf hat er auf verschiedene Gast-MCs zugeschnitten, darunter Inspectah Deck, Raekwon und Ghostface Killah. Beiden Teilen gemeinsam ist ihr politischer Unterton. Während in der zweiten Hälfte Nas und Pharoah Monch gemeinsam die Drone Warfare der USA verdammen, funktionieren die instrumentalen Stücke über ihre Stimmung als politischer Kommentar. „Die Leute sind durch Ablenkungen verdorben und zugleich süchtig danach. Sie sind wütend und verwirrt und haben sich von ihrer eigenen Regierung entfremdet“, so DJ Shadow. Die musikalische Entsprechung dazu ist am offensichtlichsten Juggernaut – eine Abrechnung mit Donald Trump und allem, wofür er steht. Der Song basiert auf einem Vocal-Sample, das DJ Shadow solange zerhäckselt und auf brutale Beats prallen lässt, bis es in chaotischem Drum’n’Bass mündet. Der größtmögliche Kontrast folgt auf dem Fuße: „Firestorm“ ist Davis erstes ausnotiertes Musikstück, eine Fähigkeit, die er sich erst mühsam beibringen musste. Im Kontext des Albums funktioniert das Stück mäßig, viel besser fängt die zweite Single „Rosie“ DJ Shadows Intention ein. Der Track verwendet zwar ein Sample des afroamerikanischen Folk-Trios The Phoenix Singers, das wird in Davis‘ Händen aber zum Kommentar, wie schäbig die USA mit ihrer indigenen Bevölkerung umgehen. Ein weiteres Highlight der ersten Hälfte ist „Intersectionality“, das unser eskapistisches Faible für 80er-Nostalgie wie in Stranger Things in Musik übersetzt. Der reichhaltigen ersten Hälfte gegenüber hat es die zweite, deutlich konventionellere schwer. Hier ragen etwa „Rocket Fuel“ (mit De La Soul) oder „C.O.N.F.O.R.M.“ heraus, mit DJ Shadows alten Solesides-Kumpels Gift Of Gab und Lateef The Truth Speaker. In dessen Beat kommt die Meisterschaft von DJ Shadow zum Vorschein: In seinen Händen wird aus Fremdmaterial etwas, das seine Handschrift trägt. Das gilt bei „Our Pathetic Age“ für jedes der 23 Stücke.

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