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    Stake
    Critical Method

    VÖ: 01.11.2019 | Label: Hassle/Bertus/Membran
    Text:
    Stake - Critical Method

    Der Namenswechsel der Post-Sludge-Metaller geht einher mit einem neuen Selbstbewusstsein und der Erkenntnis, dass Überlänge kein Qualitätsmerkmal ist. Das Ergebnis: Eine Platte, die viele Versprechen einlöst.

    Man soll ja weder ein Buch nach seinem Einband noch eine Band nach ihrem Namen beurteilen. Dennoch standen sich Stake mit ihrem früheren Namen Steak Number Eight selbst im Wege. Der ließ schlimme Dinge befürchten, „lustigen“ Was-auch-immer-Core in Neonfarben etwa oder Free Jazz, der sich nur nach fünf Gramm Pilzen verstehen lässt, nicht aber eine stimmige Mischung aus Sludge, Post-Metal und Grunge-Anleihen. Genau das liefert das Quartett, damals gerade dem Stimmbruch entkommen, seit seiner Gründung 2004. Vier Alben hat es seitdem veröffentlicht, die allesamt gut waren, aber daran krankten, dass die Belgier zwar viele Ideen hatten, aber nicht genug, um auf Spielzeiten jenseits der Stundenmarke zu überzeugen. Die acht Songs auf „Critical Method“, dem ersten Album seit der Umbenennung und ihr Debüt beim britischen Label Hassle, kommen zusammen auf knapp 40 Minuten – und Stake in jedem von ihnen auf den Punkt. „Stay the fuck out of my way!“, ist sozusagen das Mission Statement, das Sänger und Gitarrist Brent Vanneste im eröffnenden Titeltrack ausgibt, der mit seinem schweren Hauptriff, bewusst windschiefem Refrain und flirrenden Intermezzi die Richtung grob vorgibt. „The Absolute Center“ kehrt mit fast klassischen Metal-Gitarrenläufen die melodiöse Seite von Stake stärker heraus, unterbrochen von wohldosierten Ausbrüchen. Im Mittelpunkt steht ein meditativer Part, mit dem sie sich als Kult empfehlen, dem man guten Gewissens folgen kann. Anschließend stellt sich eine Frage, die im gegebenen Kontext absurder anmutet, als sie letztlich ist: Bedient sich „Careless“ bei Nu Metal? Jein, das bouncy Riff gepaart mit ordentlich Gequietsche und tanzbarem Rhythmus erinnert zwar kurz daran, Stake machen daraus aber einen ganz eigenen zukünftigen Live-Favoriten. Und so geht es munter weiter: „Human Throne“ und „Catatonic Dreams“ zeigen, wie weit sie ihren Stil verinnerlicht haben, und wie viel er durch die neue Kompaktheit gewonnen hat. „Doped Up Salvations“ beschreibt treffend die Sogwirkung von Critical Method: „When it comes down/ I will follow/ I will give in to it/ Again“. Dass der Song dabei eine äußerst gelungene Kombination von metallischem Rock’n’Roll nach Kvelertak mit wuchtigem Sludge ist, hilft ungemein. Mit „Eyes For Gold“ beweisen Stake abschließend, dass sie sich auch noch Stücke jenseits der fünf Minuten zutrauen – und voll überzeugen.

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