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    Cult Of Luna
    A Dawn To Fear

    VÖ: 20.09.2019 | Label: Metal Blade/Sony
    Text:
    Cult Of Luna - A Dawn To Fear

    Für das neue Album des schwedischen Kollektivs um Johannes Persson braucht man vor allem eines: Zeit. In wahnsinnigen 79 Minuten spielt uns „A Dawn To Fear“ acht Lieder von Tod und Teufel, die als Symbol ins 20. Jahr der Bandexistenz gemeißelt wurde.

    Ein Konzept wie zu „Vertikal“ oder „Mariner“ verbot sich Persson für „A Dawn To Fear“ konsequent. Die Songs sollten organisch, spontan und unbelastet von vorgegebenen Handlungsbögen entstehen. Und so entwickelte jedes der acht monströsen Gebilde schnell ein Eigenleben. Cult Of Luna haben das unbestrittene Talent, Gefühlswelten zu erschaffen und sie gleich wieder zielsicher zu Grabe zu tragen. Auf dem Weg dorthin entstehen wunderschöne Passagen wie die finale Steigerung des Openers „The Silent Man“, dem man anhört, dass sich Persson ab der Hälfte von seinen Ideen ins Unbekannte hat leiten lassen. Das folgende „Lay Your Head To Rest“ nimmt mit einem infektiösen Riff und maschinellen Beat gefangen und ist vielleicht das typischste Stück des Albums. Das Titelstück steigert sich in Zeitlupe mit Slide-Gitarre zu einem hymnischen Finale. „Nightwalker“, das sich laut Persson ein Jahr lang über mehrere Versionen auf das Album gequält hat, nimmt in zehn Minuten treibender Rhythmen keine Rücksicht. Wer die Kooperation mit Julie Christmas stellenweise maschinell fand, sollte hier weghören. Trotzdem wirkt „A Dawn To Fear“ an keiner Stelle synthetisch. Cult Of Luna verzichten komplett auf digitale Keyboards und klingen als Band fast schon spröde analog. War „Mariner“ das Tagebuch eines Weltraumpiloten, so ist „A Dawn To Fear“ das Fotoalbum der Mutter aus Psycho. Zumindest ist das die Assoziation, die einem im getragenen Intro von „Lights On The Hill“ in den Sinn kommt, bevor große Melodiebögen aus Analogsynthies die nächste Seite aufschlagen. In den fünfzehn Minuten dieses längsten Stücks der Platte wird erneut deutlich, wie sehr Persson intuitiv drauflos geschrieben hat. Immer wieder lösen sich Stücke in Untersektionen auf, ohne jedoch den Fluss zu verlieren. Hierin zeigt sich die Band als Einheit, die ihre Härte perfekt zu steuern vermag. Selbst das Zwischenspiel „We Feel The End“ nimmt dem Album keinerlei Spannung, denn selbst hinter einer vermeintlich harmonischen Ballade könnte der nächste Ausbruch lauern, was in verunsichernden Horror-Soundscapes angedeutet wird. Dennoch türmt sich „We Feel The End“ zur anrührenden Hymne auf. Während „Inland Rain“ quasi wie das gespiegelte „Lay Your Head To Rest“ funktioniert, bäumt sich das Albumfinale „The Fall“ wie ein Endboss auf, um spektakulär in sich zusammen zu fallen. Danach kann nichts mehr kommen.

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