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    Primordial
    Exile Amongst The Ruins

    VÖ: 30.03.2018 | Label: Metal Blade/Sony
    Text:
    9 / 12
    Primordial - Exile Amongst The Ruins

    Als man dachte, die einzig relevante Folk-Metal-Band hätte sich in eine stilistische Sackgasse begeben, gibt ein leichter Post-Punk-Vibe ihrem neuen Album wieder Drive.

    Spätestens mit ihrem dritten Album „Spirit The Earth Aflame“ hatten Primordial ihren Stil definiert. Der speist sich aus Black Metal, klassischem Heavy Metal, Doom und archaischem keltischem Folk. Mit den Folgealben haben sie ihn weiter perfektioniert, bis 2014 mit der fantastischen Hymnen-Sammlung „Where Greater Men Have Fallen“ alles gesagt schien. Aber die Iren bleiben auch 2018 relevant. Sie haben an ein paar Schrauben gedreht, die „Exile Among The Ruins“ deutlich vom Backkatalog abheben. Die wichtigste ist ein latenter Post-Punk-Vibe bei einigen Stücken: Die treibende 16tel-HiHat bei „To Hell Or The Hangmen“ etwa könnte auch von Killing Joke stammen, das getragene „Stolen Years“ ist mit seinen Shoegaze-Harmonien weit vom Metal entfernt. Zudem ist darin von „City Lights“ die Rede – ein Novum bei einer Band, deren Texte sich der modernen Welt sonst verweigern. Trotzdem lassen sie ihre alten Fans nicht im Stich: Nach wie vor singt Alan Averill mit jeder Zeile um sein Leben, bekommen die Songs gerne zehn Minuten zum Atmen. Auch Drama und Tragik tragen sie weiterhin dick auf, ohne schmierig oder kitschig zu sein. Zu erdig sind wettergegerbte Epen wie der überwältigende, von Blastbeats getrieben Opener „Nail Their Tongues“, der perkussive Titelsong oder das mit Bathory-Chören endende „Where Lie The Gods“. Am Ende knallt nochmal die Peitsche, und die Platte offenbart leichte Schwächen: „Sunken Lungs“ ist unnötig hektisch, und „Last Call“ besitzt zwar alle Markenzeichen der Band, aber keine packende Harmonie.

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