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    Agenda
    Apocalyptic Wasteland Blues

    VÖ: 23.08.2019 | Label: Fysisk Format
    Text:
    10 / 12
    Agenda - Apocalyptic Wasteland Blues

    Für die einen ist es Hochglanz-Crust, für die anderen das wahrscheinlich giftigste D-Beat-Album des Jahres.

    Zugegeben, die Konkurrenz für diese spezielle Spielart des Hardcore, die es sich zwischen melodischdüsteren Gitarren, galoppierendem Schlagzeug und schwarzen Kutten mit unleserlichen Rückenaufnähern gemütlich macht, ist 2019 eher überschaubar. Vielleicht ist das der Grund, warum Agenda nach mehrjähriger Pause auf gute Art und Weise so klingen, als hätten sie nicht nur die fünf seit ihrem jüngsten Album „Menneskehetens Massengrav“, sondern gleich die vergangenen zehn bis 15 Jahre verschlafen. Das klingt dann so wie Disfear, frühe Tragedy und besonders wie die großartigen From Ashes Rise aus Nashville, die mit „Nightmares“ 2003 einen Crustcore-Meilenstein veröffentlichten und deren Gitarrist und Sänger Brad Boatright passenderweise für das Mastering von „Apocalyptic Wasteland Blues“ verantwortlich ist. Wer genau hinhört, kann sogar eine Hommage an deren Song „The Final Goodbye“ im Outro des schleppend groovenden „Road To Hell“ heraushören, bevor die Norweger im darauffolgenden „The City Dies Tonight“ ihre besten 00er-Jahre-Comeback-Kid-Riffs aus dem schummrigen Keller ans Licht zerren. Das bleibt aber der einzige, beinahe bekömmliche Hardcore-Hit für die Two-Step-Disco auf „Apocalyptic Wasteland Blues“. Auf dem Rest der Platte exerziert die Band das giftig-gallige Rezept durch, das sie schon mit jeder Menge Wumms im Opener „Suffer“ aus den Boxen rotzt. Eine Mischung aus rasantem D-Beat-Gepolter mit metallisch angehauchtem Gesang und bedrohlich schunkelndem Depri-Post-Hardcore nämlich, die sich unerbittlich in die Großhirnrinde fräst. So kann die Apokalypse kommen.