Team Dresch
Personal Best/Captain My Captain/Choices, Chances, Changes

„Just when you thought life couldn’t possibly get any gayer, Team Dresch is back to dance this Queercore mess around and talk about the climate crisis in between drop-D grunge licks“, lässt die Band zur Dreifach-Veröffentlichung offiziell verlauten. „Why? Because we’re alive and want to be with our people.“ Mehr braucht es nicht. Seit 2004 ist die 1993 in Portland, Oregon gegründete und 1998 auf Eis gelegte Band wieder zusammen und verspricht seitdem zwischen gelegentlichen Touren ein neues Album. Das gibt es nach wie vor nicht, dafür aber die beiden Klassiker in Neuauflage plus die gesammelten Singles und Compilation-Beiträge. Kein Spoiler, weil Team Dresch immer wichtig geblieben sind: Ihre Songs platzen auch 2019 noch vor treibenden Gitarren, Grinsemelodien, wütenden Breakdowns und persönlichen politischen Texten, von Produzent John Goodmanson ganz unmittelbar festgehalten. Einen besseren Sommersong als „Freewheel“ wird es nie geben, eine dramatischere Sinéad-O’Connor-Huldigung als „#1 Chance Pirate TV“ sowieso nicht, und wer zu „Don’t Try Suicide“ noch nie lautstark mitgeheult hat, kann sich eben jetzt von dem Song umarmen lassen. Team Dresch sind immer noch der Kuschelpulli, der nach innen wärmt und nach außen kratzt, legendär nicht nur außerhalb des Queerpunk, sondern auch mittendrin: „Some people get it, lots more people need it/ Freedom is freedom.“ Was nur noch die Frage übrig lässt, warum Team Dresch wieder nur eine Handvoll Konzerte in den USA angekündigt haben, als würden sie nicht überall gebraucht.